Niederösterreichs SPÖ-Parteimanager Wolfgang Zwander ortet in den Neuwahlen in Vösendorf einen Verdunkelungsversuch, ÖVP-Ortschef Hannes Koza dagegen eine Chance, in seinem Bürgermeisterbüro bleiben zu können.
Enthüllungen der „Krone“ in der Causa Hannes Koza zogen weite Kreise. Nachdem sich der ÖVP-Ortschef – wie berichtet – eine Anwaltsrechnung über das „Feuerwehrkonto“ der Gemeinde refundieren hat lassen, leitete die Wiener Neustädter Staatsanwaltschaft bekanntlich Ermittlungen wegen Untreue und Urkundenfälschung ein.
Der Ortschef selbst bedauerte, die Honorarnote auch selbst „korrigiert“ zu haben, überwies das Geld zurück und flüchtete sich letztlich aber in Neuwahlen. Sehr zum Ärger der SPÖ, die das Bürgermeisterbüro eigentlich „erst“ zum regulären Wahltermin in rund einem Jahr zurückerobern wollte. In eben diesen Neuwahlen ortet SPÖ-Parteimanager Wofgang Zwander nun aber einen taktischen Winkelzug.
„Der Noch-Bürgermeister hat sich durch das Ausrufen von vorzeitigen Neuwahlen jeder Kontrolle durch den Gemeinderat entzogen. Vor dem Hintergrund seiner mutmaßlich gefälschten Privatrechnung, die er über die Gemeindekassa abrechnen wollte, ist das der absolut falsche Weg“, erklärt Zwander. Das Land müsse sofort eine Revision aller Rechnungen in Vösendorf einleiten, es herrsche „massive Verdunkelungsgefahr“.
Ortschef will „sämtliche Fragen beantworten“
Koza selbst hofft laut eigenen Angaben nicht nur weiterhin auf das Vertrauen der Vösendorfer, sondern auch darauf, Licht ins Dunkel bringen zu können. „Die Gemeindeaufsicht des Landes ist bereits seit vergangenen Freitag mit der Gemeinde Vösendorf in Kontakt, um den Sachverhalt zu prüfen. Selbstverständlich werden wir sämtliche Fragen beantworten und vollinhaltlich zusammenarbeiten“, kontert er der SPÖ.
Alle anderen von der SPÖ getätigten Aussagen werde er nicht weiter kommentieren. Nur so viel sei gesagt: „Die Vösendorfer werden darüber bei der Gemeinderatswahl entscheiden“. Der Wahlkampf ist jedenfalls bereits eröffnet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.