Die Fachhochschule St. Pölten untersuchte in einem Forschungsprojekt den Einsatz von Lehm als Baustoff für Bahn-Lärmschutzwände. Ergebnisse zeigen: Lehm stellt eine kostengünstige und nachhaltige Alternative dar.
Die Baubranche trägt signifikant zu den gesamten CO₂-Emissionen bei, hauptsächlich durch Baustoffe wie Beton und Stahl. Um diesen Emissionsanteil zu reduzieren, sucht die Baustoffforschung fortlaufend nach umweltverträglicheren Alternativen – so auch Wissenschafter der FH St. Pölten, die in einem Projekt mit der TU Wien Lehm als Baustoff ins Visier nahmen. Der Fokus lag auf dem Schienenverkehr.
„Wir haben uns überlegt, welche alternativen Baumaterialien eingesetzt werden können“, erklärt Projektleiterin Hirut Grossberger von der FH St. Pölten. Lehm stelle einen umweltfreundlichen, natürlichen und seit Jahrtausenden bewährten Baustoff dar, der wiederverwendbar sei. „Besonders bei Bauwerken mit geringer mechanischer Belastung, wie etwa Lärmschutzwänden, ist Lehm als Baustoff vielversprechend“, betont die Forscherin.
Lehm stellt einen umweltfreundlichen, natürlichen und seit Jahrtausenden bewährten Baustoff dar, der wiederverwendbar ist.
Hirut Grossberger, FH St. Pölten
Das zeigen auch die Ergebnisse des Projekts: Lehm ist als alternativer Baustoff für Lärmschutzwände aus technischer, bahnbetrieblicher und juristischer Sicht geeignet.
Weitere Forschung notwendig
Bis er allerdings im Bahnbau zum Regeleinsatz kommen kann, ist noch einiges an Forschungsarbeit notwendig. Denn insbesondere das Verhalten des Bauwerkes unter dynamischer Dauerbeanspruchung im Echtbetrieb sei bis dato unbekannt, heißt es. „Wir hoffen, dass wir durch eine Förderung für ein Folgeprojekt Prototypen bauen und weitere Parameter vertiefend untersuchen können“, betont Projektleiterin Grossberger.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.