Auch Kinder darunter

Vier Verletzte nach Böller-Unfall bei Glöcklerlauf

Oberösterreich
05.01.2024 19:57

Ein schlimmer Unfall überschattet heuer den traditionellen Glöcklerlauf in Ebensee! Beim Start einer der örtlichen Passen, also Glöcklergruppen, gab es eine Fehlzündung eines alten Eisen-Böllers. Teile flogen zig Meter weit herum und trafen vier Zuseher, darunter auch Kinder.

Um 18 Uhr sollten, wie jedes Jahr, drei Böllerschüsse das Startsignal für die Passen, also die Glöcklergruppen, geben. Ein 66-jähriger Einheimischer war in der Ortschaft Rindbach für das Zünden der Böller verantwortlich und hatte die drei Vorrichtungen in vermeintlich sicherer Entfernung von den Zusehern aufgebaut, die dem Abmarsch der örtlichen Gruppe beiwohnen wollten - die Passen aus den verschiedenen Dörfern treffen dann später zum Hauptlauf in Ebensee zusammen.

Keine Böller aus dem Handel
Bei den Böllern handelt es sich nicht um Sprengkörper aus dem Handel, wie sie etwa zu Silvester genutzt werden, sondern um sogenannte „Pulverstampfer“. Das sind geschmiedete oder gegossene Signalkanonen aus Eisen, die mit Schwarzpulver gefüllt und dann gezündet werden. Man kann es sich wie eine kleine, etwa 20 Zentimeter große Kanone vorstellen, deren Rohr in den Himmel zeigt. Zwei Schuss gingen los, wie geplant. Doch beim dritten Böller gab es einen fatalen Fehler. Die Wucht der Explosion ging nicht nach vorne durch das Loch ins Freie und verpuffte mit einem lauten Knall. In diesem Fall gab das Eisen nach, barst in viele Stücke.

Eisenteile trafen auch zwei Kinder
Laut Polizeibericht flogen die Teile mehr als 100 Meter weit. Während der Böller-Schütze offenbar in sicherer Deckung stand und heil blieb, erwischte es vier Zuseher, die in einer Entfernung von 50 bis 100 Meter standen. Dabei handelt es sich um zwei Männer (29, 78), einen Buben im Alter von elf Jahren und ein vierjähriges Mädchen. Das Rote Kreuz rückte mit drei Sanitätswagen und einem Notarztwagen an, versorgte die Verletzungen vor Ort und brachte drei der Opfer in die Spitäler nach Bad Ischl, Gmunden und Vöcklabruck. Es soll sich dabei laut Meldungen des Abends um keine lebensbedrohenden Verletzungen handeln.

Jedes Jahr laufen die Passen
Der Glöcklerlauf, bei dem traditionell am 5. Jänner in der letzten Rauhnacht die bösen Geister vertrieben werden sollen, und der seit 2010 immaterielles Kulturerbe ist, fand übrigens plangemäß statt.

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