Für Nagl, der bei der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs Mitglied ist und sich dort auch ehrenamtlich engagiert, war nach seiner Erblindung schnell klar, dass er einen Führhund haben möchte. Die Hilfsgemeinschaft unterstützte Nagl bei diesem Wunsch. Die Ausbildung eines vierbeinigen Helfers dauert etwa ein Jahr und kostet in Österreich um die 30.000 Euro. Ein Blindenführhund kann auf Kommando verschiedene Ziele suchen, wie zum Beispiel Treppen, Türen, Aufzüge oder Zebrastreifen.
Streicheln nur außerhalb der "Arbeitszeit" erwünscht
Der schöne weiße Schweizer Schäferhund Dimo zieht die Blicke auf sich. "Durch den Hund habe ich schon viele nette Kontakte geknüpft", erzählt Julian Nagl. Viele wollen den Hund natürlich auch streicheln – was aber im Alltag ein großes Problem für den Besitzer darstellen kann. Blindenführhunde sollen während ihres Einsatzes nicht gestört werden, denn sonst könnte es passieren, dass sie abgelenkt werden und eventuelle Gefahren für ihren blinden Besitzer übersehen. Erst wenn das Führhundegeschirr abgenommen wird und der Hund "außer Dienst" ist, kann er gestreichelt werden.
Großes Vertrauen prägt die Beziehung
Der Aufbau einer gegenseitigen Vertrauensbasis zwischen Hund und Besitzer ist unerlässlich. Nagl: "Am Anfang war es für mich schwierig, dem Hund Vertrauen zu schenken. Doch wenn einmal von beiden Seiten Vertrauen da ist, ist es ein wunderschönes Gefühl, das einem große Sicherheit gibt." Dimo ist ein hilfsbereiter Hund, der gerne arbeitet, erzählt Julian Nagl stolz: "Dimo freut sich immer, wenn er ins Führhundegeschirr kommt, denn dann weiß er, dass er helfen kann!"
Die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen bietet seit 2009 den 1. österreichischen Blindenführhundestammtisch an – ein regelmäßig stattfindendes Informations- und Schulungsangebot für Besitzer von Führhunden und ihre Tiere. Mehr Information sowie aktuelle Termine und Themen findest du hier.
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