Musikland Steiermark

Unsere Chöre und Vereine plagen Nachwuchs-Sorgen

Steiermark
14.12.2023 07:00

Die Steiermark ist ein Land der Sänger und Musikanten - noch! Denn Nachwuchs zu finden wird für viele Trachtenvereine, Chöre und Tanzgruppen immer schwerer. Doch nun soll die Volkskultur Schule machen.

Viele steirische Vereine und Verbände kämpfen spätestens seit der Coronapandemie mit einem massiven Personalproblem. Immer weniger Steirerinnen und Steirer wollen ehrenamtliche Tätigkeiten übernehmen - in vielen Bereichen fehlt zudem das Interesse der Jugend, und es wird immer schwieriger, Nachwuchs zu finden.

Bei den Musikkapellen sind die Zahlen stabil
Was die steirische Musiklandschaft anbelangt, sind die Zahlen im Vergleich noch relativ stabil: „Wir erheben die Zahlen seit 2010 jährlich, seitdem sind sie eigentlich ziemlich konstant“, sagt Simon Koiner-Graupp, Geschäftsführer der Volkskultur Steiermark GmbH.

(Bild: Krone KREATIV)

Auch das Interesse der Jugend ist durchaus gegeben: „Gut die Hälfte der Musiker in den steirischen Blaskapellen sind unter 30 Jahren“, nennt Koiner-Graupp ein Beispiel. Bei den Chören jedoch ist das Durchschnittsalter in den vergangenen Jahren erkennbar gestiegen. Ähnliche Probleme haben auch die Tanzgruppen.

Immer mehr Konkurrenz um Freizeit
Und so treiben viele der Musikkapellen und Chöre Sorgen um die Zukunft um: „Wir stehen in Konkurrenz zu einem stetig wachsenden Freizeitangebot, und auch die digitale Konkurrenz ist enorm“, sagt Koiner-Graupp. Junge Menschen für die Volkskultur zu begeistern, bleibt also eine große Aufgabe für die Zukunft.

Der Chor der Musikpädagogik Graz
Der Chor der Musikpädagogik Graz(Bild: Johannes Gellner)

Innovative Projekte, um Junge zu begeistern
Die einzelnen Verbände seien diesbezüglich schon seit Jahren aktiv, lobt Koiner-Graupp: „Es gibt viele innovative Projekte - von Jugendlagern im Sommer bis zu neuen Wettbewerben -, die helfen sollen, die Jugend für Volkskultur zu interessieren.“ Auch die Volkskultur Steiermark als Dachverband setzt noch gezieltere Akzente. Der Grund für diesen Schritt: In immer weniger steirischen Familien spielt das heimische Brauchtum noch eine Rolle. So soll vor allem die Schule künftig noch stärker als „Kennenlernort für Volkskultur“ positioniert werden.

Zitat Icon

Gut die Hälfte der Musiker und Musikerinnen in den Blaskapellen ist unter 30 Jahre alt - das gibt Hoffnung für die Zukunft.

Simon Koiner-Graupp

Auf der neuen Online-Plattform „Volkskultur macht Schule“ ist das breite Vermittlungsangebot aller Verbände und Vereine künftig auf einen Blick sichtbar. Zudem gibt es einen neuen Hochschullehrgang für Pädagoginnen und Pädagogen, in dem sie sich zu Experten für Volkskultur ausbilden lassen können. „Wir wollen nichts unversucht lassen“, sagt Koiner-Graupp. „Immerhin geht es um den langfristigen Erhalt unseres kulturellen Erbes.“

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