Neue Museen

Berlin geht immer: So gelingt der Wochenend-Trip

Steiermark
10.12.2023 11:07

In Berlin gibt es aktuell viel Neues zu entdecken und wie immer viel Gutes zu essen. Ein möglicher Fahrplan für ein Wochenende in der deutschen Hauptstadt.

Vielleicht ist das Tacheles ein Synonym für Berlin: Vom Dreck ist nur noch wenig übrig. Bloß die Graffiti im Stiegenhaus zeugen von Raves, von Techno, von der Besetzung des ehemaligen Kaufhauses in der Oranienburger Straße kurz nach dem Mauerfall. 2012 fiel es nach Jahren als Künstler-Hotspot in einen Dornröschenschlaf.

Jetzt, in diesem September, ist es wieder erwacht: Saniert, blitzblank geputzt, bestückt mit Fotoausstellungen, einen Restaurant, einer Bäckerei und einem sehr coolen Museumsshop. Die Fotografiska, ein schwedisches Fotomuseum, ist eingezogen. In der Ausstellung „NUDE“ widmet man sich etwa dem Akt: Internationale zeitgenössische Positionen, dramatisch inszeniert mit Licht, Ton und Video; natürlich politisch, feministisch, vielfältig - und sehr gelungen.

Im ehemaligen Tacheles ist das Fotomuseum Fotografiska eingezogen (Bild: Hannah Michaeler)
Im ehemaligen Tacheles ist das Fotomuseum Fotografiska eingezogen
(Bild: Hannah Michaeler)

Das kann man sich übrigens auch vor dem Feiern gehen ansehen: Die Fotografiska hat bis 23 Uhr geöffnet - ein idealer Startpunkt für ein kurzes Berlin-Wochenende, wenn man am Freitagnachmittag von Graz aus abhebt.

Vor 35 Jahren fiel die Berliner Mauer
Wer dann noch nicht in den Club abbiegt, kann den Samstag an einem weiteren geschichtsträchtigen Ort der deutschen Hauptstadt verbringen. Aber selbst wenn man in der Gedenkstätte Berliner Mauer vor den Ruinen des Walls steht, selbst wenn man die Gesichter der bei der Flucht verstorbenen Ostdeutschen sieht, kann man eigentlich nicht fassen, was sich hier an der Bernauer Straße abgespielt hat. Zum 35. Mal jährt sich der Mauerfall dieses Jahr.

Ausstellungsansicht im Humboldt Forum (Bild: Hannah Michaeler)
Ausstellungsansicht im Humboldt Forum

Auf der kommunistischen Seite Berlins stand auch das Schloss - ein Gebäude, dessen Geschichte so vielfältig wie jene der Hauptstadt ist. Hier residierte Kaiser Wilhelm II., nach dem Krieg bleiben nur Ruinen. Die DDR riss alles ab und ersetzte das Schloss mit dem brutalistischen „Palast der Republik“, der wiederum der Abrissbirne zum Opfer fiel.

Seit 2020 steht hier nun das Humboldt Forum, eine absichtlich offensichtliche Rekonstruktion des Schlosses. Hier kann man den ganzen Tag verbringen: „Nur um durchzugehen ohne genau zu schauen bräuchte man dreieinhalb Stunden“, sagt Sönke Schneidewind von der Kommunikation. Nicht verpassen: das Restaurant inklusive Dachterrasse!

Die berühmt gewordenen Benin-Bronzen (Bild: Hannah Michaeler)
Die berühmt gewordenen Benin-Bronzen

Wie umgehen mit Raubkunst?
Historisch spannend sind vor allem die ethnologischen Sammlungen aus der deutschen Kolonialzeit. Hier versucht man, einen Umgang mit der Raubkunst aus aller Welt zu finden, und findet die Antwort - freilich nicht zur Zufriedenheit aller - im Gegenüberstellen moderner Kunst. Die berühmten Benin-Bronzen aus dem 16. Jahrhundert etwa sind nur noch Leihgaben - 150 bleiben in Deutschland, der Rest kam zurück nach Nigeria.

Von den Germanen bis „Wir schaffen das“
Wer weniger Zeit hat oder als Familie reist, kann im neuen Deutschland-Museum am Potsdamer Platz einen immersiven Geschichte-Crashkurs absolvieren. Viel Informationsgewinn und kritisches Hinterfragen sucht man hier vergebens - dafür vermittelt das Museum, wie es auf Klosetten im Mittelalter roch und wie man im geteilten Deutschland hauste: detailreich und kurzweilig.

Im Deutschland-Museum erfährt man, wie die Menschen früher gelebt haben - von der Varusschlacht bis heute (Bild: Hannah Michaeler)
Im Deutschland-Museum erfährt man, wie die Menschen früher gelebt haben - von der Varusschlacht bis heute

Wer nach so viel Erfahrung Hunger bekommt, sollte auf jeden Fall bei Curry Wolf einen Stopp einlegen: Hier isst man mit freiem Blick auf’s Brandenburger Tor. Die Wurst gibt’s übrigens auch vegan und wahlweise traditionell mit „Bierchen“, wärmend mit Glühwein oder feierlich mit Champagner. Bis zum nächsten Mal!

Eurowings fliegt mehrmals die Woche die Strecke Graz-Berlin-Brandenburg, ab 39,99 Euro. Die Reise erfolgte auf Einladung von Eurowings, Flughafen Graz und VisitBerlin.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Steiermark



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt