Lkw-Fahrer vor Gericht

Messerattacke auf Parkplatz: „Erinnerung schwach“

Polizei und Rettung auf dem Parkplatz der Inntalautobahn.

(Bild: ZOOM.TIROL, Krone KREATIV)

Nach einer Flasche Wodka kam es zwischen ukrainischen Lenkern auf einem Parkplatz der A12 Inntalautobahn in Tirol zu einer lebensgefährlichen Eskalation. Einer der Beteiligten wurde verurteilt, ein zweiter Mann hat noch immer mit den Folgen zu kämpfen.

Drei Monate nonstop im Führerhaus, einen Monat daheim – dann geht dieses „Radl“ wieder neu los. Verwunderlich ist es nicht, dass dieses Leben bei manchen Lkw-Lenkern Spuren hinterlässt. Etwa durch maßlosen Alkoholkonsum in den Ruhephasen.

Wir haben eine Flasche Wodka und noch anderes getrunken, meine Erinnerung ist schwach.

Der angeklagte Ukrainer

Das kann aber keine Entschuldigung für das Verhalten eines Ukrainers (38) sein, als er auf dem Parkplatz in Angath mit zwei Kollegen zusammentraf. „Wir haben eine Flasche Wodka und noch anderes getrunken, meine Erinnerung ist schwach“, schilderte der Mann, der am Landesgericht Innsbruck wegen schwerer Körperverletzung angeklagt war.

Attacke mit Küchenmesser gefilmt
Einer der Männer hielt dann mit einem Handyvideo fest, wie der Angeklagte mit einem Küchenmesser auf einen Kollegen losging. Dieser war als Zeuge 900 Kilometer zum Prozess angereist und zeigte auf seinen rechten Arm: „Vier Sehnen wurden durchtrennt, das Arbeiten funktioniert kaum mehr“, erzählte er.

Angeklagter erst lange nach der Tat geschnappt
Der Vorfall passierte bereits im Dezember 2021, doch erst im August wurde der 38-Jährige als Hauptaggressor geschnappt und in U-Haft gesteckt. Die Richterin verhängte letztlich 15 Monate Haft, davon zehn Monate unbedingt. Der Ukrainer galt als unbescholten, zu einem Raubüberfall vor 15 Jahren in seiner Heimat konnten die ukrainischen Behörden nicht rechtzeitig eine Strafregisterauskunft übermitteln.

An das Opfer muss der Messerangreifer 1500 Euro Schmerzensgeld zahlen. Nach kurzer Beratung mit dem Anwalt nahm er dies an.