Geburtenbilanz negativ

Österreich wächst bis 2080 nur durch Zuwanderung

Österreich
22.11.2023 12:09

Österreichs Bevölkerung wächst bis 2080 nur durch Zuwanderung und altert deutlich. Die Zahl der Personen im Erwerbsalter stagniere, sagte Statistik- Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Mittwoch. Diese Entwicklungen seien für die Finanzierung des Gesundheits-, Pflege- und Pensionssystems herausfordernd.

1950 lebten noch 6,9 Millionen Menschen in der Alpenrepublik, im Vorjahr waren es bereits 9,1 Millionen. Bis 2080 soll die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner bei 10,2 Millionen liegen, wie Statistik Austria jetzt prognostizierte. Zurückzuführen ist das auf Zuwanderung, andernfalls würde die Bevölkerung Österreichs (auf 6,8 Millionen) schrumpfen. „Die Geburtenbilanz ist ab 2030 durchgehend negativ“, sagte Thomas. 

In der Vergangenheit war Migration vor allem durch wirtschaftliche Krisen und Kriege bestimmt, wie dem Fall der Eisernen Mauer, dem Zerfall Jugoslawiens und zuletzt dem Krieg in der Ukraine. Im ersten Halbjahr waren Syrerinnen und Syrer mit fast 5000 Menschen wieder auf Platz eins, gefolgt von Deutschen mit 3500 und 3200 Menschen aus Rumänien. Wien ist und bleibt der größte Magnet der Zuwanderung. Ein Drittel bis 40 Prozent der Migrantinnen und Migranten zieht es in die Bundeshauptstadt.

Hier sehen Sie eine Grafik, wie sich Österreichs Bevölkerung laut Prognose bis 2080 entwickelt.

Mehr Senioren über 65 und Kinder
Das Bevölkerungswachstum wird Statistik Austria nach vor allem auf Menschen über 65 Jahre fallen. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung Österreichs steigt bis 2080 von 19,5 auf 29,1 Prozent. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen soll ebenfalls leicht steigen, wohingegen weniger Menschen zwischen 20 und 64 Jahre alt sein werden. Das bedeutet, dass es weniger Personen im Erwerbsalter geben wird. Im Vorjahr kamen auf eine Person im Alter von 65plus noch 3,1 Personen im Erwerbsalter, 2080 sollen es nur mehr 1,8 sein. Immer weniger Menschen müssen somit für die steigenden Pensionsausgaben aufkommen.

Um dieser Situation entgegenzuwirken, sollte es der Statistik nach unter anderem mehr Kinderbetreuungsangebote geben, die den Eltern eine Vollzeittätigkeit ermöglichen, und mehr ältere Arbeitskräfte. Aktuell arbeitet etwas weniger als jeder zweite (45 Prozent) Mann zwischen 60 und 64 Jahren, bei den Frauen ist es nur noch jede fünfte (20,2 Prozent). Zudem entscheiden sich in allen Altersgruppen immer mehr Menschen für Teilzeit. Bei den Frauen geben zwar etwa vier von zehn Betreuungspflichten als Grund an, gleichzeitig will die klare Mehrheit ihre Kinder oder pflegebedürftige Erwachsene aber auch selbst betreuen.

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