Personalmangel

Tennengauer Pfarrer hat weniger Zeit für Gläubige

Salzburg
21.11.2023 08:00

Der Personalmangel hat die Erzdiözese Salzburg fest im Griff. Vor allem im Tennengau macht sich das Problem bemerkbar. Denn dort müssen sich acht Pfarren einen Geistlichen teilen. 

Die Zahl der Katholiken in Salzburg sinkt. Doch nicht nur die Kirchenbänke leeren sich, auch der Platz am Altar bleibt immer öfter unbesetzt. Warum? „Weil wir in der Erzdiözese mit Personalmangel zu kämpfen haben“, erklärt Markus Danner. Der Pfarrer aus Oberalm übernahm im November 2021 die geistliche Leitung von insgesamt acht Pfarren im Dekanat Hallein. Der 60-Jährige bedauert, dass dadurch weniger Zeit für die einzelnen Gemeindemitglieder bleibt. „Die Pfarren in Salzburg gehören gestärkt, denn durch die großen Pfarrverbände wird das Problem größer. Wir haben weniger Zeit für die einzelnen Pfarren“, sagt er.

Die Pfarrkirche in Oberalm ist dem Märtyrer Stephanus geweiht.
Die Pfarrkirche in Oberalm ist dem Märtyrer Stephanus geweiht. (Bild: ANDREAS TRÖSTER)

Aufgrund des Mangels muss Danner seine Zeit in den einzelnen Pfarren gut einteilen. Darunter leiden nicht nur die einzelnen Katholiken, auch die Gottesdienste sind davon betroffen. Denn diese können aufgrund des Personalmangels nicht mehr an jedem Sonntag durchgeführt werden. So wird die Messe in Oberalm teilweise auf den Samstagabend verschoben und findet nur noch an zwei Sonntagen im Monat statt. Doch trotz des Problems möchte sich Danner um die Kirchenmitglieder in seinen acht Pfarren bemühen. „Aber ich bin nur ein Rädchen in einem Betrieb“, sagt der Geistliche, der auf viele Unterstützer in den einzelnen Pfarren angewiesen ist. So kümmern sich neben Pfarr- und Pastoralassistenten auch Ehrenamtliche um einen geregelten Ablauf in den acht Pfarren.

Beerdigungen sind keine Dorfangelegenheiten mehr
Nicht nur die Nähe zwischen Pfarrer und Kirchenmitglieder veränderte sich in den vergangenen Jahren. Auch die Nähe unter den Katholiken wurde weniger – vor allem durch die Pandemie, weiß Danner. „Durch Corona haben sich die Beerdigungen verändert. Da damals nur wenige Besucher dabei sein durften, sind Beerdigungen seither keine Dorfangelegenheiten mehr. Es sind vermehrt kleinere Abschiede“, sagt der Pfarrer, der sich vor seiner Tätigkeit im Tennengau bereits 26 Jahre lang im Lungau als Geistlicher eingesetzt hat.

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