Trotz Förderungen

Bei den Schulskikursen scheitert es oft am Geld

Oberösterreich
18.11.2023 08:00

Der Pistenspaß erfreut sich im Land ob der Enns immer noch großer Beliebtheit, doch die Kosten trüben das Vergnügen. Obwohl das Land Oberösterreich vor allem Familien mit Förderungen und Aktion unterstützt, scheinen sich viele Eltern die Skikurse nicht mehr leisten zu können oder wollen.

„Schifoan ist des leiwaundste“, zumindest wenn es nach Wolfgang Ambros geht. Um auch Kinder auf die Piste zu bringen, unterstützt das Land Oberösterreich seit 2009 die Wintersportwochen. Findet ein Skikurs im Rahmen einer Schulveranstaltung in Oberösterreich statt, stellt das Land eine kostenlose Liftkarte für die Dauer des Skikurses zu Verfügung. Ein Angebot, das von den Schulen gerne angenommen wird, wie die Zahlen zeigen. Fast 12.000 Wochenliftkarten wurden in der letzten Wintersaison abgerufen, was einer Steigerung um 70 Prozent seit Einführung der Aktion im Jahr 2009 gleichkommt und über dem Vor-Corona-Niveau liegt.

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Schulveranstaltungen sind eine wichtige Ergänzung zum Unterreicht, deshalb untersützen wir diese mit zielgerichteten Förderungen.

FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner (Bild: Dostal Harald)

So schaut es an den Schulen aus
Wie ein „Krone“-Rundruf in mehreren Mittelschulen im Land zeigt, sind diese Förderungen auch dringend notwendig – und reichen oft gar nicht. Etliche Schulen bringen die für eine solche Schulveranstaltung vorausgesetzten 70 Prozent an Teilnehmenden nicht (mehr) zusammen. In einigen Schulen werden die Wintersportwochen überhaupt nicht mehr angeboten. Eine Direktorin aus Linz, sie möchte anonym bleiben, bringt die Probleme auf den Punkt: „Das Interesse wäre schon da, aber viele Kinder haben einfach keine Ausrüstung, und die Eltern können sich diese nicht leisten. Außerdem wird in vielen Familien nicht mehr Ski gefahren.“ Andere Schulveranstaltungen – wie zum Beispiel die Wienwoche – würden aber gut angenommen.

Fakten

Förderungen & Aktionen 

Aktion Pistenfloh: Kostenloser Anfängerskikurs für Kinder im Volksschulalter (Infos: www.familienkarte.at/Anmeldung ab 23. November).

Familienskitage in sieben Skigebieten in OÖ: 20. und 21. Jänner, nur für Inhaber der OÖ Familienkarte; Anmeldung/Tickets ab 24. November auf www.oeticket.com.

OÖ Schulveranstaltungshilfe: Infos, Voraussetzungen und Antrag: land-oberoesterreich.gv.at.

Land OÖ unterstützt Eltern
Auch Michaela Oberleitner von der Mittelschule Perg Schulzentrum ist als Direktorin mit dem Thema vertraut. „Bei uns werden die Kurse durchgeführt, aber auch hier sind die Kosten ein Riesenthema. Wir achten als Schule sehr darauf, was die Planung nicht unbedingt einfacher macht.“ Um mehr Kinder zur Teilnahme zu motivieren, wurde mit Beginn des Schuljahres 2023/24 vom Land OÖ die Schulveranstaltungshilfe angepasst: Die Einkommensgrenzen wurden erhöht, eine Nächtigung im Skigebiet ist nicht mehr Voraussetzung für die Förderung.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar von „Krone“-Redakteurin Andrea Kloimstein zum Thema:

Sind Skikurse ein Auslaufmodell?
Ja, Skifahren macht Spaß! Aber Skifahren ist auch ein teures Vergnügen. Allein für die Lift-Tagestickets muss eine vierköpfige Familie schnell einmal fast 200 Euro hinblättern - vom hohen Verletzungsrisiko einmal ganz abgesehen. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich viele den Pistenspaß nicht mehr leisten können oder wollen. Doch nur weil ein Kind nicht Ski fährt, sollte es noch lange nicht auf Bewegung und Winterspaß verzichten müssen. Günstigere Alternativen wie Eislaufen, Bobfahren oder Schneeschuhwandern sind in der Gruppe sicher auch lustig und oft schnell zu erlernen. Vielleicht sollte man sich Gedanken machen, ob es an den Schulen künftig nicht zusätzliche Alternativen zum Skifahren geben sollte - die leistbarer sind und auch Spaß machen.

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