Geschäft ohne Personal

Ganz allein im Supermarkt: Ist das die Zukunft?

Oberösterreich
18.11.2023 11:20

Sämtliche Mitarbeiter gehen zu Mittag nach Hause, aber Kunden können nachmittags beim Nahversorger im oberösterreichischen Gaflenz weiter einkaufen. Grund dafür ist, dass Angestellte teuer oder gar nicht erst zu finden sind. Mit diesem Modell ist Gaflenz nicht allein. Sind diese Geschäfte ohne Personal gar die Zukunft?

Von Montag bis Donnerstag gehen die Verkäuferinnen und Kassierer um 12.30 Uhr nach Hause und sperren die Eingangstür zum Nah&Frisch in Gaflenz hinter sich zu. Doch Kunden können auch am Nachmittag im menschenleeren Supermarkt einkaufen: Mit einer Bankomatkarte können sie die Tür öffnen, an der Selbstbedienungskasse wird bezahlt. Nur die Regale für Alkohol und Tabak bleiben verschlossen. „Hybridmarkt“ heißt dieser Mix aus Personal- und Selbstbedienung.

Personal war ausschlaggebend
„Die Personalfrage und die Personalkosten“ seien ausschlaggebend für die Umstellung im September 2022 gewesen, erzählt Ferdinand Rettensteiner, Obmann der Genossenschaft, die den laut eigenen Angaben ersten Hybridmarkt Österreichs betreibt. Bei den älteren Kunden habe es eine Gewöhnungsphase gebraucht: „Wir haben sie selbst in den Laden geholt und ihnen gezeigt, wie das geht. Bei der Jugend wird es sehr gut angenommen“, so Rettensteiner.

Tendenz steigend
Mittlerweile ist der Nahversorger in Gaflenz nicht mehr allein. Etwa ein Dutzend Hybridmärkte gibt es bereits in Oberösterreich, schätzt Wolfgang Benischko, Gremialobmann des Lebensmitteleinzelhandels in der Wirtschaftskammer OÖ. Ist das gar die Zukunft des Einkaufens? „Es wird mehr werden müssen, weil es kein Personal mehr gibt“, so der Experte.

Zudem würden die Kunden die Scheu vor Selbstbedienungskassen zunehmend verlieren, meint Benischko. „Aber dass wir nur mehr allein einkaufen, das wird nicht kommen.“

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