Tennis-Hoffnung:

„Ich bekomme nach jedem Spiel Drohungen“

Arabella Koller liebt ihren Sport, Drohungen und Beschimpfungen blendet sie - so gut es eben geht - aus.

(Bild: GEPA pictures/ Manuel Binder)

Das Salzburger Tennis-Ass Arabella Koller berichtet über die dunkle Seite ihres Sports und erklärt, wie sie mit Beschimpfungen im Netz umgeht.

Das Leben einer Tennisspielerin? Tolle Reisen, große Turniere, jede Menge Preisgeld und ein Luxusleben. So zumindest der weit verbreitete Irrglaube.

Immer mehr Spielerinnen beklagen den immensen Aufwand, der dahinter steckt. Jenseits der Top-100 der Weltrangliste ist zudem das Leben als Profi ohne Sponsoren nicht zu bewerkstelligen. Doch das ist längst nicht alles. Tennis-Asse müssen sich permanent mit Beschimpfungen auseinandersetzen.

„Nach jedem Spiel bekomme ich in den sozialen Medien Drohungen“, berichtet Arabella Koller, Salzburgs Nummer eins. 

Anfangs ein Schock
Nachrichten wie „Ich hoffe, du stirbst und fährst zur Hölle“ oder „Ich wünschte, du würdest in einem Pool ertrinken“ gehören bei der 23-Jährigen zum traurigen Alltag. „Es gibt noch keine Lösung dafür, so geht es nicht nur mir. Dabei ist es egal, ob ich ein Spiel gewinne oder verliere.“ Vielmehr geht es darum, dass Zocker nach einem falschen Wett-Tipp ihren Frust an den Sportlern auslassen. 

Koller ist kein Einzelfall, auch Tamira Paszek machte vor einiger Zeit Drohungen öffentlich. „Es betrifft alle Spielerinnen, das Niveau ist egal.“ Anfangs waren die Nachrichten noch „ein Schock“, wie die Salzburgerin berichtet. Inzwischen blendet sie diese aus. Der Fokus gilt ausschließlich dem Sport, den sie liebt.