Eingehüllt vom Rauch bengalischer Feuer und begleitet vom Arbeiter-Kampflied „Bella Ciao“ gingen Dienstagmorgen rund 300 Metaller in Bürmoos auf die Straße.
Die Arbeiter und Angestellten der Betriebe Collini, Miele und W+H Dentalwerk hatten teils noch in der Nacht erfahren, dass ihre Kollektivvertragsverhandlungen abgebrochen wurden. Lautstark jubelten sie am Dienstag den Gewerkschaftern zu, als diese zu kämpferischen Worten griffen.
Die Zeit des Verhandelns ist vorbei. Mitarbeiter in Metallbetrieben bekamen zum Teil Verwarnungen, damit sie ja nicht streiken.
Daniel Mühlberger, Gewerkschaft Pro-Ge Salzburg
Bild: Tröster Andreas
„Die Arbeitgeber wollen uns nur 6 Prozent Erhöhung zugestehen, und das bei Milliardengewinnen. Sie verhöhnen uns“, sagte Michael Huber, Geschäftsführer der Salzburger Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA). Entschlossen gab sich auch Daniel Mühlberger. „Die Zeit des Verhandelns ist vorbei“, so der Landes-Geschäftsführer der GPA-Teilgewerkschaft „Produzierendes Gewerbe“.
Vonseiten der Arbeiterkammer könnten die Streikenden Rückhalt erwarten, rief AK-Salzburg-Präsident Peter Eder der Menschenmenge zu - bevor er und weitere Gewerkschafter zur GPA-Demonstration in die Salzburger Linzergasse fuhren.
Von hier zogen viele hundert Betriebsräte mit Trillerpfeifen und Trommeleinlagen bis zum Hanuschplatz. Sie forderten 11 Prozent mehr Gehalt und das mit Unterstützung von Kollegen aus Vorarlberg, Tirol, Kärnten und Oberösterreich.
„Im Handel arbeiten hauptsächlich Frauen, viele erziehen ihre Kinder alleine. Die brauchen eine Inflationsabgeltung und eine echte Gehaltserhöhung“, schilderte Dagmar Wagner, Betriebsratsvorsitzende von Bipa in Salzburg. Wie die Metaller gaben sich auch die Handelsbetriebsräte kampfbereit.
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