Land springt ein

Unterstützung für PMU Salzburg auf neuen Beinen

Salzburg
08.11.2023 14:47

Für die Paracelsus Medizinische Universität in Salzburg ist nun eine Projekt- statt einer Basisfinanzierung vorgesehen. Die Privatuni bleibt für den Rektor „total handlungsfähig“.

Red Bull stellt seine finanzielle Unterstützung für die Paracelsus Medizinische Universität (PMU) Salzburg auf völlig neue Beine. Zu Jahresbeginn hat die Dietrich-Mateschitz-Privatstiftung des im Vorjahr verstorbenen Unternehmensgründers den bis 2028 laufenden Sponsoring-Vertrag vorzeitig aufgekündigt. Nach Monaten der Ungewissheit steht nun fest, dass der Getränkeriese als Geldgeber erhalten bleibt - in einer Form, welche die Privatuni dennoch vor Herausforderungen stellt.

Red Bull nicht mehr an Basisfinanzierung beteiligt
Bisher steuerte die Stiftung jährlich 4,5 Millionen Euro zum zuletzt rund 31 Millionen Euro schweren Etat der PMU bei. „Red Bull bekennt sich auch weiter zur Förderung und Unterstützung der Paracelsus Medizinischen Universität. Aber in einer anderen Weise als bisher“, sagte Rektor Wolfgang Sperl am Mittwoch zur APA. „Geld fließt nun vor allem in die spezifische Projektförderung, nicht mehr pauschal in die Basisfinanzierung in erster Linie für das Zentrum für Querschnitt- und Geweberegeneration mit seinen vier Instituten.“

PMU steht vor großen Herausforderungen
Derzeit sei etwa ein großes und finanziell gut dotiertes Forschungsprojekt in Vorbereitung, welches noch von einem wissenschaftlichen Beirat beurteilt werden müsse. Wie viel Sponsorengelder dabei in das neue Vorhaben fließen werden, könne man zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, betonte Sperl. Die PMU bleibe nach dem Rückzug von Red Bull aus der Grundlagenfinanzierung „total handlungsfähig“, stehe aber vor Herausforderungen. Nun gelte es, sich auf gewisse Bereiche zu fokussieren, neue Sponsoren und Drittmittel zu generieren und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Auch die Etablierung weiterer Standorte sei eine Überlegung. Das Verhältnis zum Konzern sei auf jeden Fall nach wie vor freundschaftlich.

Öffentliche Hand übernimmt Grundlagenfinanzierung
„Dass die Grundlagenfinanzierung nun von der öffentlichen Hand übernommen wird, sehen wir äußerst positiv“, teilte Volker Viechtbauer, Vertreter von Red Bull, nach der Sitzung des PMU-Stiftungsrates am Dienstagabend in einer Aussendung des Landes Salzburg mit. Darin betonte ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer, dass das Land seinen Beitrag zur Basisförderung von heuer 2,7 Millionen Euro auf 2,9 Millionen Euro im kommenden Jahr und auf drei Millionen Euro für 2025 erhöhen wird. Weiters erhalte die PMU über Forschungsprojekte zusätzliches Geld. „Darüberhinausgehende Finanzierungsfragen, insbesondere auch jene der Basisfinanzierung ab 2025, werden derzeit besprochen und gesondert geprüft.“

Zehn Vollstipendien werden gestellt
Zusätzlich sei ein Teuerungsausgleich von einer Million Euro durch das Land sowie eine zusätzliche Zuwendung von Red Bull in Höhe von zwei Millionen Euro für das noch bis 31. Juli 2024 laufende Geschäftsjahr 2023/24 vereinbart worden. Zugleich habe sich Firmenerbe Mark Mateschitz bereit erklärt, die Finanzierung von zehn Vollstipendien für die Humanmedizin zu übernehmen. Der Forschungsförderungsfonds werde weiterhin vom Land Salzburg und vom Getränkekonzern (bis 2025) mit jeweils 350.000 Euro pro Jahr dotiert.

Wie PMU-Rektor Sperl zur APA sagte, rechne die Universität ab dem Jahr 2025 zusätzlich mit Bundesmitteln, mit denen der Forschungsstandort „Life Science“ in Salzburg gestärkt werden soll. „Das werden aber keine direkten Zuwendungen an die PMU sein, sondern Unterstützungen für gemeinschaftlich beantragte Projekte.“ Sperl zeigte sich auch optimistisch, dass der Rückzug von Red Bull aus der Basisfinanzierung keinen Abgang qualifizierter Forscher zur Folge haben wird. „Viele Mitarbeiter waren zunächst kritisch und vorsichtig. Mit den nun erfolgten Zusagen von Land, Bund und Red Bull kann ich vorhersagen, dass kein riesiger Braindrain erfolgen wird - ganz im Gegenteil.“

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