Die Wiener Sängerin Ethel Merhaut springt spontan bei der Salzburger Erinnerungsfeier ein. Erst vergangene Woche kam es zu einer Absage der ursprünglich geplanten Band. Der Grund: Angst vor einem Anschlag.
Elie Rosen, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg ist erleichtert: Die Gedenkveranstaltung in der Mozartstadt am 9. November kann stattfinden. Denn ein Ersatz für die erst vergangene Woche abgesagte slowenische Musikgruppe konnte kurzfristig gefunden werden. Und zwar in Wien. Die Musikerin Ethel Merhaut wird bei der Erinnerungsveranstaltung an die Novemberpogrome 1938 und die Wiedererrichtung der Synagoge in Salzburg vor 55 Jahren mit ihrem Programm „Tif vi di Nakht“ („Tief wie die Nacht“) auftreten.
Gerade in der gegenwärtigen Situation terroristischer Angriffe auf den Staat Israel ist es besonders wichtig, der Novemberpogrome des Jahres 1938 und der Zerstörung der geistigen Zentren des Judentums im ,Dritten Reich’ zu gedenken.
Elie Rosen, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde
Rosen möchte sich trotz des steigenden Antisemitismus in Österreich nicht einschüchtern lassen. Und trotz der Absage der ursprünglich geplanten Band „Teo Collori in Momento Cigano“ keinen Rückzieher machen wollte. Wie berichtet widerriefen die Musiker erst vergangene Woche aus Angst vor Übergriffen ihre Zusage für die Gedenkfeier.
Auch mitten in der Altstadt ist eine Gedenkfeier geplant. Eigentlich hätte diese um 18 Uhr am Alten Markt starten sollen, doch aufgrund von Sicherheitsbedenken wird die gesamte Erinnerungsveranstaltung nun in der Kollegienkirche stattfinden.
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