Equal Pay Day in NÖ

Männer haben umgerechnet 64 Tage mehr Gehalt

Niederösterreich
29.10.2023 07:00

Der 29. Oktober ist der Equal Pay Day in Niederösterreich. Viele Einflussfaktoren wirken sich auf die unterschiedliche Bezahlung von Frauen und Männern aus. Frauen haben beim Bruttoeinkommen seit dem Jahr 2010 hochgerechnet schon mehr als einen Monat aufgeholt, liegen aber immer noch mehr als zwei Monate zurück.

Immer ein bisschen dem bundesweiten Schnitt hinterher hinkt Niederösterreich beim Equal Pay Day. Dieser Tag beschreibt die Ungleichheit von Männer- und Frauengehältern, für Personen, die das ganze Jahr durchgehend Vollzeit arbeiten. Im größten Bundesland ist heute der Tag, an dem hochgerechnet das Jahres-Männereinkommen das der Frau übersteigt. Im Vorjahr war dieser einen Tag früher: der 28. Oktober. Die Differenz beträgt heuer also 64 Tage. 2010 wurde diese statistische Marke noch am 27. September erreicht!

Viele Faktoren für schlechteren Lohn
Der Equal Pay Day soll etwa auf die schlechter bezahlten Frauenberufe aufmerksam machen, was sich nun aufgrund des Arbeitskräftemangels bessert. So führt die Arbeiterkammer Branchen, wie Pflege, Handel, Reinigung, körpernahe Dienstleister (wie Friseurinnen) oder das Hotel- und Gastgewerbe an, in denen das Einkommen zum Großteil noch eher geringer ist. Aber auch die langen Erwerbsunterbrechungen und Teilzeitphasen, weil Mütter ihre Kinderbetreuungspflichten wahrnehmen, seien ein wesentlicher Grund, warum sich Frauengehälter nicht in gleichem Maße entwickeln, wie die der Männer.

Zitat Icon

Den gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit zu verdienen - das muss quer durch alle Branchen und Berufe gelten!

AKNÖ-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser

Forderung von Arbeiterkammer und ÖGB
„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ – der Forderung von Arbeiterkammer NÖ-Präsident Markus Wieser schließt sich auch die niederösterreichische ÖGB-Frauenvorsitzende Didem Strebinger an: „Der Gender Pay Gap von 17,3 % im Land ist durch nichts gerechtfertigt.“

Deutlicher Sprung von 2021 und 2022
Einen größeren Sprung von sechs Tagen machte der Equal Pay Day von 2021 auf 2022. Der Hintergrund: die Pandemie! Denn der Equal Pay Day basiert auf der Auswertung von zwei Jahre alten Daten. „2020 konnten Männer wegen Kurzarbeit deutlich weniger Überstunden machen. Vor allem nur Frauen in besser bezahlten Jobs konnten das Jahr durcharbeiten“, erklärt eine Expertin der Arbeiterkammer.

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