Tirols drittgrößte Kommune hat nun endlich einen Sozialmarkt. „soogut“ heißt der Betreiber und ist im Osten Österreichs stark präsent. Telfs ist für ihn der erste Ausflug nach Westösterreich. Bedürftige können dort Waren um fast ein Drittel des Handelspreises beziehen.
Die Teuerung ist offensichtlich gekommen, um zu bleiben und für einen Teil der Menschen wird es finanziell immer enger. Sozialmärkte können die täglichen Ausgaben für Grundbedürfnisse massiv reduzieren. Für die Telfer Gemeinderätin und Obfrau des Sozialausschusses, Silvia Schaller, ein Manko, dass die drittgrößte Kommune Tirols keinen Sozialmarkt beheimatet.
Die konsequenten Bemühungen des Ausschusses wurden nun belohnt: Im Telfer Obermarkt eröffnete kürzlich der „Soogut“-Sozialmarkt. Die gemeinnützige GmbH mit Sitz in St. Pölten hat mehrere Standorte im Osten, jener in Telfs ist der erste in Westösterreich. Möglich machte dies auch der „Anschub“ von 30.000 Euro durch die Marktgemeinde.
Lebensmittel um rund ein Drittel des Normalpreises
„Rund 13 Prozent der Menschen in unserem Land sind armutsgefährdet“, mahnte LR Eva Pawlata bei der Eröffnung, BM Härting präzisierte: „Wir reden im Einzugsgebiet von rund 30.000 Menschen, das ergibt gut 5000 potenzielle Kunden für den Sozialmarkt.“ Diese benötigen allerdings einen „soogut-Einkaufspass“.
„Soogut“ auch gegen das Wegwerfen!
Liegt das Einkommen nachweislich unter der aktuellen Armutsgefährdungsschwelle von 1.392,00 Euro, wird die Berechtigung von einer der beiden Filialleiterinnen Katharina Hagele oder Alexandra Lobenwein ausgestellt. Von Montag bis Freitag zwischen 10 und 15 Uhr können dort qualitativ einwandfreie Lebensmittel und Alltagsgüter um rund ein Drittel des normalen Handelspreises erworben werden.
Das Sortiment setzt sich vorwiegend aus Warenspenden - großteils von Lebensmittelkonzernen - zusammen. Produkte mit nahem „Ablaufdatum“, aus Überproduktion oder Fehlbestellungen. Der Sozialmarkt trotzt also auch der Wegwerfgesellschaft!
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