Innsbrucker bleibt

Gegen das Ladensterben: „Zusperren keine Option!“

Tirol
23.10.2023 18:00

Andreas Götsch führt das gleichnamige Geschäft in der Innsbrucker Altstadt in 4. und Uhren Pfister am Franziskanerplatz schon in dritter Generation. Ans Aufhören denkt er noch lange nicht.

Das große Geschäftssterben macht auch vor Innsbruck nicht Halt. Immer öfter gehen die Türen – vor allem in kleineren Läden – für immer zu. Die Zahl der leeren Geschäftslokale in der Innenstadt steigt laufend. Aber es gibt Gott sei Dank auch noch positive Beispiele. Wie jenes von Andreas Götsch.

Umzug an den Franziskanerplatz
Der 62-jährige Mühlauer betreibt gleich zwei Geschäfte: zum einen den Wein- und Spirituosen-Handel in der Altstadt, zum anderen Uhren Pfister am Franziskanerplatz. „Letzteres war bis vor Kurzem noch in der Museumstraße 1, doch nachdem das Haus nun geschliffen wird, mussten wir ausziehen“, schildert der studierte Betriebswirt im Gespräch mit der „Krone“.

Während andere die Gunst der Stunde genutzt und wahrscheinlich zugesperrt hätten, hat sich Götsch dazu entschlossen, das Geschäft am Franziskanerplatz – zwischen „Hut Held“ und Eisgrotte – unterzubringen. „Das war seit 1938 der Hauptsitz von Uhren Pfister“, erklärt Götsch, dessen Mutter eine geborene Pfister ist. Hildegard, so ihr Name, stand bis zum vergangenen Jahr im Geschäft. Da war sie 96 Jahre alt. Heute ist sie 98 und lebt im Altersheim. Warum Götsch nicht zugesperrt hat, ist schnell erklärt.

Mit dem EU-Betritt brach das Geschäft komplett ein
„Zum einen geht es darum, das Erbe der Eltern hoch zu halten, zum anderen ist es auch die Verbundenheit und Tradition. Und zum Dritten haben mich meine zwei Mitarbeiter im Uhrengeschäft darum geben, weiter offen zu lassen“, erzählt Andi.

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Zum einen geht es darum, das Erbe der Eltern hoch zu halten, zum anderen ist es auch die Verbundenheit und Tradition.

Andreas Götsch

Er selbst kümmert sich um das Geschäft in der Altstadt, das einst ein Großunternehmer für Mehl- und Futtermittel war. Das Haus gehört übrigens der Firma Rauch, bei der Andis Urgroßvater Anton als Müllermeister gearbeitet hat. „Das Geschäft ist bis zum EU-Beitritt super gelaufen, doch dann ist alles von einem auf den anderen Tag eingebrochen. Deswegen habe ich dann auf Wein und Spirituosen umgesattelt“, sagt Götsch, der nach einem Unfall seines Vaters 1979 ins Geschäft eingestiegen ist.

An die Pension denkt Götsch trotz seiner 62 Jahre noch lange nicht: „Auch das ist ein Mitgrund, warum ich das Uhrengeschäft weiterführe“, sagt Andreas abschließend.

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