Nächster Vorfall

Bruck/Mur: Europa-Fahne von Vandalen gestohlen

Wo vorher die blaue Fahnen mit den gelben Sternen hin, ist jetzt ein leerer Fahnenmast am Brucker Hauptplatz.(Bild: Sepp Pail)

Einmal mehr schlug ein Fahnen-Dieb im obersteirischen Bruck an der Mur zu, nach Regenbogen-Fahnen war nun die EU-Flagge das Opfer. Die Opposition fordert eine Erklärung der Stadtregierung.

Einen Vandalenakt mehr hat Bruck an der Mur hinter sich: In der Nacht auf Sonntag stahlen unbekannte Täter vom Flaggenplatz am Hauptplatz eine Europa-Fahne. Sie war am Masten gehisst. Der wurde laut Informationen der Stadt zwar zum Glück nicht beschädigt. Um die Fahne zu stehlen, musste der Täter aber eine Absperrvorrichtung beschädigen. Die Schadenssumme ist, da man eine Europa-Fahne lagernd hat, nicht allzu hoch, „aber trotzdem ärgerlich“.

Die Sache mit der Regenbogen-Fahne
Es ist nicht das erste Mal, dass in Bruck an der Mur Symbole einer demokratischen Gesellschaft angegriffen werden. Im Juni 2022 war eine Regenbogenfahne zu früh verschwunden, im heurigen Jahr wurde sie zum „Pride-Monat“ im Frühsommer wieder gehisst - und wieder gestohlen. Eine Zweite wurde gemeinsam mit Drag-Queen Gloria Hole gehisst - aber auch diese hielt nicht lange. Schon in der ersten Nacht versuchten Unbekannte sie anzuzünden, eine Woche später war sie weg.

Als Ausweg gestaltete man die Stiegen zum Schiffländ in Regenbogen-Farben, aber Anfang Oktober wurden sie beschmiert - unter anderem mit der Zahl 88, die für „Heil Hitler“ steht.

Grünen-Gemeinderätin Jacqueline Staber forderte in den sozialen Medien eine Erklärung der Bürgermeisterin und des Stadtamtsdirektors: „Es darf jetzt keine stille Duldung dieser Taten mehr geben!“ Den Tätern seien „offensichtlich Pluralismus und Demokratie nicht mehr ,genehm’“. Neos-Gemeinderat Sebastian Wintschnig kündigt indes an, in der nächsten Gemeinderatssitzung eine bessere Überwachung des Hauptplatzes zu fordern. „Genug ist genug!“ 

Der leere Fahnenmast(Bild: Stadtgemeinde Bruck)

SPÖ: Nicht mehr Überwachung
SPÖ-Vizebürgermeisterin Silke Reitbauer-Rieger erteilt dem eine Absage: „Es macht mich betroffen und traurig. Eine stärkere Überwachung und Kontrolle halte ich trotz allem nicht für zielführend, ich lebe gerne in einem freien Land.“

Die Fahne soll übrigens „umgehend wieder montiert werden“. Und auch die Regenbogen-Stiege will man bald übermalen.

Die Polizeiinspektion Bruck an der Mur bitte um Hinweise unter: 059 133 6200.