Hilfe verweigert

Ton am Berg wird rauer: „Egoismus greift um sich“

Oberösterreich
05.10.2023 10:00

„Bitte kann ich mir Ihr Handy ausborgen? Ich will nur meine Frau anrufen“, diese einfache Bitte hatte ein erschöpfter 79-jähriger Wanderer am Sonntag auf der Zwieselalm. Doch laut Aussagen des Seniors wollte ihm keiner der fünf gefragten Bergkameraden helfen.

„Leider überrascht mich das nicht“, reagiert Christoph Preimesberger, Chef der Bergrettung OÖ, nachdenklich. Man merke schon seit geraumer Zeit, dass der Ton am Berg immer rauer wird. „Der Bergsport ist ein Massensport geworden. Damit sind auch alle Erscheinungen vom Tal am Berg angekommen. Früher waren die Bergleute eine eingeschworene Community“, so Preimesberger.

Viele Freiwillige im Einsatz
So weit, dass man verletzte oder gar sterbende Menschen liegen lassen würde - wie zuletzt am K2 passiert - sei man in Oberösterreich noch nicht. „Das gegenseitige Aufpassen und Aufeinanderschauen ist aber nicht immer selbstverständlich“, so der Bergretter. Im Fall Zwiesel-alm nervt Preimesberger, vor allem, dass die groß angelegte Suchaktion samt Einsatz vom Polizeihubschrauber die Zeit vieler Freiwilliger in Anspruch genommen hätte. „Das hätte man sehr leicht verhindern können“, so der Bergretter.

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