Die traditionelle Käseprämierung in der Bregenzerwälder Gemeinde Schwarzenberg (Vorarlberg) ging am Wochenende über die Bühne. Die Alpwirtschaft stand dabei im Mittelpunkt - und damit auch der Wolf.
Wer noch nie bei der Käseprämierung in Schwarzenberg dabei war, sollte sich den Termin für das kommende Jahr dick im Kalender anstreichen, denn das Event macht einfach Laune. Wann kann man schon 153 verschiedene Käse, alle von Sennern und Sennerinnen Vorarlbergs, kosten? Der Angelika-Kauffmann-Saal in Schwarzenberg, erst kürzlich wieder Heimat des Klassik-Festivals Schubertiade, hat sich am Samstag in ein lukullisches Paradies verwandelt: Tisch stand da an Tisch gereiht, beschwert durch dutzende hell- bis dottergelbe Käselaibe, fachmännisch aufgeschnitten von den Produzenten selbst.
Von Lochung bis Geruch
Jeder, ob nun vom Fach oder nicht, konnte sich durchkosten und seinen persönlichen Favoriten ausmachen. Eine international (Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien) besetzte Jury nahm sich am Samstag der Sache ganz professionell an: Getestet wurden die Käse auf Aussehen, Konsistenz, Teigbeschaffenheit, Geruch, Lochung und Geschmack. Berg- und Alpkäse wurden ebenso verkostet wie Emmentaler und andere Schnittkäsesorten.
In der Kategorie Berg- und Alpkäse wurde Kaspar Domig von der Alpe Steris zum Senner des Jahres gekürt. In der Kategorie Schnittkäse wurde Christoph Schwarzmann von der Dorfsennerei Langenegg zum Sieger ernannt, und das Publikum schenkte Daniel Fink von der Sennerei Riefensberg seine Gunst. Sämtliche Urkunden wurden von Landeshauptmann Markus Wallner persönlich überreicht - Ehrensache. Die Käseprämierung am Ende des Alpsommers hat sich in den vergangenen Jahren zum größten regionalen Wettbewerb für Hartkäse entwickelt und stellt zugleich die größte milchwirtschaftliche Veranstaltung Vorarlbergs dar.
Die Alpe und der Wolf
Betont wurde von Landeshauptmann Wallner und Landesrat Gantner bei der Veranstaltung auch die Bedeutung der Alpwirtschaft - und damit auch die Rolle des Wolfs.Man wolle diesen zwar nicht ausrotten, aber „wir werden nicht tatenlos dabei zusehen, wenn Problemwölfe unsere Alpwirtschaft gefährden, sondern müssen konsequent und verantwortungsvoll handeln. Es kann nicht sein, dass bei qualvoll getöteten Schafen und Ziegen plötzlich der Tierschutz keine Rolle mehr spielt und unsere Nutztiere dem Wolf ‚zum Fraß vorgeworfen‘ werden.“
Mithilfe einer Gesetzesänderung wolle man in naher Zukunft eine Wolfsentnahme einfacher ermöglichen. Wie berichtet, steht der Wolf unter Schutz. Ein entsprechendes EU-Gesetz macht den Abschuss von Problemwölfen äußerst schwierig. Doch selbst die EU hat jüngst bereits Lockerungen signalisiert.
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