Wiener Volksoper

Alte Salzburger Salome – tüchtig wiederbelebt

Kultur
16.09.2023 14:13

1992 feierte Luc Bondys „Salome“-Inszenierung bei den Salzburger Festspielen, mit Catherine Malfitano und Bryn Terfel als Salome und Jochanaan, einen legendären Erfolg. Die Wiener Volksoper, 1907 Ort der Wiener Erstaufführung der Strauss-Oper, hat die Produktion jetzt szenisch entstaubt.

Sie gilt seit der Premiere bei den Salzburger Festspielen und sensationellen Aufführungen in Mailand und London als Kultinszenierung: Mit Richard Strauss’ „Salome“ in der „Rekonstruktion“ der Bondy-Witwe Marie-Louise hat die Volksoper einen Coup zum Saisonstart gelandet. Die Bühnenästhetik hat sich seit 1992 zwar geändert, aber die Produktion erzählt die Geschichte eindringlich, hat in Wonders düster-kaputtem, heruntergekommenem Raum mit aufgebrochenem Parkettboden dichte, hysterisch aufgeheizte Atmosphäre. Und Lucinda Childs Choreografie des Tanzes der sieben Schleier erinnert an die Eurythmie-Bewegung von 1912. Das Publikum jubelte begeistert.

Inzestdrama im bürgerlichen Jahrhundertwende-Salon
Inzestdrama im bürgerlichen Jahrhundertwende-Salon(Bild: © Barbara Pálffy / Volksoper Wien)
Astrid Kessler als Salome
Astrid Kessler als Salome(Bild: © Barbara Pálffy / Volksoper Wien)

Weniger begeistert Omar Meir Wellber am Pult, der das oft überforderte Volksopernorchester forsch, knallig, wenig sensibel leitet. Astrid Kessler singt Salome mit Totaleinsatz, Kraft und Energie. Wolfgang Ablinger-Sperrhackes Herodes neigt zur Deklamation, Ursula Pfitzners Herodias bleibt stimmlich viel schuldig. Solide Tommi Hakalas Jochanaan, JunHo Yous Narraboth, Stephanie Maitands Page. Farblos: Judenquintett & Nazarener.

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