In der Wohnung von Silvana B. bildet die Atemluft kleine Wölkchen - so kalt ist es dort. Im Wohnzimmer ist die Familie der 30-Jährigen zu finden. Sie haben sich um einen Elektroheizstrahler versammelt. "Meine Kinder hatten beide schon hohes Fieber, wir sind alle verkühlt", erzählt Silvana B. Die Not macht erfinderisch: Im Teekocher erwärmen sie Wasser zum Waschen, mit kleinen Gasflaschen befeuert B. eine tragbare Herdplatte. "Wir fühlen uns schon fast wie im Mittelalter", lacht die Mutter zweier Kinder.
Pensionistin: "Das muss doch schneller gehen"
15 weitere Parteien leben in dem Haus in der Wichtelgasse. Und alle frieren. Im Stiegenhaus wird gebohrt und gehämmert. "Das ist ein Notfall. Das muss doch schneller gehen", beschwert sich Frau S., eine Pensionistin aus dem ersten Stock. Sie hat die eiskalte Dusche jeden Morgen mehr als satt.
Mit Hochdruck ging man bisher nicht daran, die Heizung in der Wichtelgasse 63 wieder in Gang zu bringen. "Wir haben den Auftrag zur Erneuerung der Gasleitung erst vor einer Woche bekommen. Davor hat das eine andere Firma versucht. Denen wurde es aber zu viel", erklärt der zuständige Installateur Paul Raich. "Anfang nächster Woche sollte die Heizung wieder funktionieren."
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