Trotz vergeigtem Test

Rund 100 oö. Eltern geben „Lizenz zum Schwänzen“

Oberösterreich
06.09.2023 14:00

Für dieses Schuljahr haben sich in Oberösterreich 303 Schüler regulär zum häuslichen Unterricht abgemeldet - damit ist das Niveau von vor Corona beinahe wieder erreicht. Rund 150 Schüler aus 100 Familien verweigern aber die Rückkehr - trotz nicht bestandener Externistenprüfung. Nun hagelt es Anzeigen.

15.741 Schulkinder schultern am kommenden Montag erstmals ihre Schultaschen, das sind 514 mehr als im Vorjahr. 112.441 Pflichtschüler, 51.152 AHS- und BHMS-Schulkinder und 3220 Berufs- und LWBFS-Schüler müssen nach den langen Ferien wieder ihre Wecker stellen. Insgesamt wurden für das neue Schuljahr 919 Lehrkräfte neu angestellt, davon sind 139 zertifizierte Quereinsteiger. 300 Ausschreibungen sind offen, darunter befinden sich aber auch viele Stellen mit nur wenigen Wochenstunden.

150 Kinder ignorieren Schulpflicht
Im Schuljahr 2020/21 waren in Oberösterreich 299 Pflichtschulkinder zum häuslichen Unterricht abgemeldet. Nach dem sprunghaften Anstieg vom Schuljahr 2021/22, als 1408 Schulkinder zu Hause unterrichtet wurden, ist heuer das Vor-Corona-Niveau fast wieder erreicht: 303 Schulkinder wurden heuer für den häuslichen Unterricht von der Schule abgemeldet. Ein deutlich spürbares Überbleibsel aus der Corona-Zeit ist aber geblieben: Rund 150 Schüler aus knapp 100 Familien weigern sich, in die Schulen zurückzukehren. Oft begründen die Familien das mit kuriosen Nachrichten an die zuständigen Behörden.

Neuer Lehrplan und Computer
Mit dem neuen Schuljahr ändert sich auch im Lehrplan einiges: Ab heuer tritt in den ersten Klassen der Volks- und Mittelschulen sowie der AHS-Unterstufe ein kompetenzorientiertes Curriculum in Kraft. Im kommenden Jahr sollen die zweiten Klassen folgen, schließlich auch die dritten und vierten. Außerdem sollen in diesem Schuljahr die fünften bis achten Schulstufen mit insgesamt 14.769 Computern ausgestattet werden. 

Fokus auf Englisch und Digitalisierung
Die Digitalisierung weitet sich mit dem beginnenden Schuljahr auch auf die Volksschulen aus: Die Projekte „digi.case“ und „Cody21“ sollen den jüngsten Umgang, Lernen und Arbeiten mit digitalen Geräten schrittweise nahebringen. Auch das englischsprachige Bildungsangebot wurde weiter ausgebaut: Die HTL Leonding führt ab sofort als erste technische Lehranstalt Oberösterreichs einen englischsprachigen Zweig. 

Zahlreiche weitere Neuerungen
Neue Initiativen gibt es auch im Bereich Schulsport, MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), sowie Frauen in technischen Berufen. Außerdem wird das psychosoziale Angebot auf den ländlichen Raum ausgeweitet. Mit dem aktuellen Schuljahr gibt es auch eine neue fünfjährige Schulform: Gleich zwei HLPS (Höhere Lehranstalten für Pflege und Sozialbetreuung) öffnen mit Schulbeginn in Oberösterreich ihre Tore. 

Nach wie vor Baustellen
Luft nach oben gibt es aber immer noch bei der Digitalisierung - zu groß sind die Unterschiede zwischen einzelnen Schulen und Lehrern. Der Lehrermangel ist auch nicht gänzlich vom Tisch: Obwohl die 300 offenen Stellen nur 1,5 Prozent aller Lehrstellen ausmachen und regelmäßig neue Lehrkräfte angestellt werden, ist die Lage angespannt. Ähnlich auch bei den Schulbussen: Eine zufriedenstellende Lösung wird noch in Wien verhandelt. 

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