Bares ist Wahres

Große Scheine verweigert: AK intervenierte erneut

Tirol
06.09.2023 07:47

Ein Lebensmittelhändler in einem Tiroler Tourismusort verweigerte die Annahme von 200- und 500-Euro-Scheinen, „aus Sicherheitsgründen“, wie es hieß. Nicht alle Gäste hatten Verständnis. Die Arbeiterkammer Tirol intervenierte erneut, der betroffene Lebensmittelmarkt setzte ein eindeutiges Zeichen. 

Die Diskussion um Bargeld in der Verfassung trieb in diesem Sommer seltsame Blüten – nicht nur im fernen Wien, sondern auch in Tirol. Hier wurde – wie berichtet – der Lebensmittelhändler MPreis von der Arbeiterkammer scharf kritisiert, weil er in zwei Filialen in Innsbruck ausschließlich Kartenzahlung akzeptierte. Anfang Juli ruderte man zurück und ließ auch Bargeld wieder zu.

Auch große Scheine sind Bares
Doch in so mancher Filiale schien weiterhin Unklarheit zu bestehen, dass Bares tatsächlich auch Wahres ist – und zwar unabhängig von der Größe der Scheine. Im Tourismusort Leutasch fand sich noch Anfang August ein Info-Schreiben an der Kassa, wonach 200- und 500-Euro-Scheine nicht akzeptiert werden – und zwar „aus Sicherheitsgründen“.

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Aus Sicht der AK Tirol ist diese Vorgangsweise, eine generelle Ablehnung von 200- beziehungsweise 500-Euro-Scheinen, nicht rechtens.

Erwin Zangerl, Präsident der Arbeiterkammer Tirol

Gesetzliches Zahlungsmittel
Die „Krone“ konfrontierte damit die AK Tirol, die in Sachen Bargeld gemeinsam mit dem Verein für Konsumenteninformation aktiv geworden war. „Bargeld, also Euroscheine und Euromünzen, sind in Österreich gesetzliches Zahlungsmittel. Eine generelle Ablehnung von Scheinen mit höheren Nominalwerten ist dementsprechend grundsätzlich auch nicht zulässig“, teilt AK-Präsident Erwin Zangerl dazu mit, „gerade bei den bekanntermaßen aktuell sehr hohen Lebensmittelpreisen in Tirol wird auch eine Bezahlung mit einem 200-Euro-Schein jedenfalls verkehrsüblich sein.“

Klares Statement von Lebensmittelhändler
Die AK-Rechtsabteilung wurde aktiv und wandte sich an die Marktleitung, die dazu mitteilte: „Wir möchten dazu festhalten, dass wir Ihre Ansicht teilen und es keine Anweisung der Zentrale an die Filiale(n) gibt, 200- und 500-Euro-Scheine nicht anzunehmen. Die gegenständliche Filiale in Seefeld (das Bild oben stammt aus der Filiale Leutasch, Anm.) wurde direkt nach Erhalt Ihres Schreibens angewiesen, das von ihr selbstständig angebrachte Schreiben zu entfernen und die genannten Scheine anzunehmen.“

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