Der kleine Jan Gollner aus der Steiermark leidet an Phenylketonurie, kurz PKU. Das ist eine angeborene Stoffwechselkrankheit, an der eines von 10.000 Kindern in Österreich leidet. Die Betroffenen brauchen ihr Leben lang eiweißfreie Spezialnahrung. Denn das Eiweiß kann, vor allem in den ersten Lebensjahren, zu einer geistigen Behinderung führen. Für die Kinder müssen genaue Ernährungspläne erstellt werden, die speziellen Lebensmittel sind sehr teuer. Deshalb haben betroffene Familien bisher die erhöhte Familienbeihilfe bekommen. Bis das Sozialministerium 2010 eine neue Verordnung herausgegeben hat.
Seither wird der Grad der Behinderung mit 30 Prozent statt der notwendigen 50 Prozent festgesetzt. Auch die Mutter von Jan hat deshalb keinen Anspruch auf die erhöhte Familienbeihilfe. "Ich finde es sehr unfair, dass wir durch den Rost fallen. Dabei bekommen Kinder, die an einer vergleichbaren Stoffwechselerkrankung leiden, nach wie vor die Mehrleistung vom Staat", erklärt Jeannine Gollner.
Wir haben im Sozialministerium nachgefragt. Tatsächlich ist den Experten ein fester Patzer bei der Verordnung passiert. "Es kommt leider zu einer Ungleichbehandlung bei Stoffwechselerkrankungen. Wir werden das schnellstens reparieren", gibt sich der zuständige Sektionschef Hansjörg Hofer zerknirscht.
Das ist für die Betroffenen wie Jeannine Gollner und ihren Sohn Jan ein kleiner Lichtblick. Aber wird das für die Auszahlung zuständige Wirtschaftsministerium die Mehrleistung rückwirkend herausrücken?
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