Alarmstufe rot bei „grünen“ Elektro- und Hybrid-Autos? Ja, lassen Bilder wie jene aus Bad Goisern vermuten, wo in der Nacht auf Donnerstag eine Garage und zwei der neuartigen Fahrzeuge völlig ausbrannten. Nein, meint Günther Schwabegger von der Brandverhütungsstelle OÖ. Bei E-Autos gelten dennoch Besonderheiten.
„Die Batterien in den Fahrzeugen haben immer Plus- und Minus-Pol“, erklärt Schwabegger etwas vereinfacht. „Dazwischen ist eine dünne Kunststoffschicht, die beschädigt werden kann, wenn sie bei einem Brand zu heiß wird. In diesem Fall können die beschädigten Batteriezellen auch Stunden oder wenige Tage später wieder zu brennen beginnen.“
Floriani bewachten die ganze Nacht Autobatterien
Übersetzt in die Praxis heißt das: „Wir haben bis acht Uhr früh Nachtwache gehalten, immer mit Wärmebildkameras nachkontrolliert“, berichtet Claus Ebner, Kommandant der FF Bad Goisern, vom nächtlichen Einsatz. Die Floriani wurden gegen 23 Uhr zu einer Garage in der Ortschaft Primesberg in Bad Goisern gerufen. „Als wir angekommen sind, stand sie bereits in Vollbrand.“
Das Gebäude sowie die beiden Fahrzeuge darin – offenbar ein Hybrid-Auto sowie ein Elektro-Auto – sind ausgebrannt, verletzt wurde zum Glück niemand. Die genaue Brandursache ist noch unklar. Auch andere Gerätschaften in der Garage könnten das Feuer ausgelöst haben. Die Ermittlungen dazu laufen noch.
Zusätzliche Brandquelle Batterie
Für den Brandverhütungsexperten Schwabegger sind die „grünen“ Fahrzeuge jedenfalls nicht (brand-)gefährlicher als Verbrenner, aber anders. „Bei E-Autos haben wir keine austretenden Flüssigkeiten und weniger heiße Oberflächen, dafür die zusätzliche Brandquelle der Batterie.“ Statistisch gebe es bei Elektro-Fahrzeugen derzeit sogar weniger Brände als bei konventionellen. Das liegt vermutlich daran, dass die „grünen“ Pkw noch neuer sind, so der Experte, der in einigen Jahren eine Angleichung in der Statistik erwartet.
Egal, welches Fahrzeug, Schwabegger empfiehlt grundsätzlich, einen Autofeuerlöscher mitzuführen. Und er beruhigt: „Sowohl bei Verbrennern als auch bei Batterieautos ist nicht zu erwarten, dass es wie im Hollywood-Film sofort zu einer Explosion kommt.“
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