Erboste Standler schreien am Klagenfurter Benediktinermarkt um Hilfe. Das Ordnungsamt greift bei Verstößen gegen die neuen Öffnungszeiten gnadenlos durch. Es wurden schon drakonische Strafen ausgesprochen.
Nach vielen Jahren gibt es in Klagenfurt eine neue Marktordnung, die auch neue Öffnungszeiten beinhaltet. Ab sofort dürfen die Standln auf dem Benediktinermarkt bis 19 Uhr offen halten. Mitarbeiter des Ordnungsamts ziehen regelmäßig ihre Runden und schauen genau hin. Wenn irgendwo auf einer Terrasse ein Glas von einem (promninenten) Gast erst nach der Sperrstunde ausgetrunken wird, drohen den Markt-Gastronomen harte Strafen.
„Teatro“-Wirt Gerti Höferer flatterte eine Vorschreibung über 11.000 Euro ins Haus. Ihm drohte sogar ein Gewerbe-Entziehungsverfahren. „Ich musste gleich zu einer mündlichen Verhandlung in die Paulitschgasse, dabei konnte ich die Strafe auf 5500 Euro drücken. Die muss ich jetzt in Raten abzahlen. Auch in der Früh muss das Standl um punkt neun Uhr offen haben, sonst gibt es Strafen. Ich frage mich, wie ein Ordnungsamt Wirtschaftstreibenden so drakonische Strafen vorschreiben kann“, ärgert sich Höferer, der auch Marktsprecher-Stellvertreter ist.
Betroffen sind alle. Auch das Steirermandl, der Marktwirt sowie Ivo müssen zahlen. „Früher waren wir Freunde. Die Standln haben etwa 200 Liter Fischsuppe verschenkt. Heute ist das anders“, sagt Ivo. Man brauche eine Pufferzone, oft finde man trotz Tiefgarage keinen Parkplatz. „Für mich ist das Ordnungsamt ein Unordnungsamt. Sie gehen vor wie früher der KGB“, sagt Ivo, der seit Jahrzehnten am Markt daheim ist.
„Über die Sperrstunde darf man nicht diskutieren, die ist in der Marktordnung festgeschrieben. Es gab vorher Ermahnungen. Wer sich an die Regeln hält, hat auch keine Probleme“, sagt Willi Kammerer vom Ordnungsamt. Mittlerweile arbeiten schon 18 Gastronomen am beliebten Markt. Die werden streng gehalten.
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