„Wollte nur das Beste“

Tierliebe wurde Chef von Vogelpark zum Verhängnis

Bei dem Prozess ging es unter anderem um drei Ziegensittiche (Symbolbild).

(Bild: stock.adobe.com)

Um Papageien, Kakadus und Sittiche vor dem Tod zu retten, nahm Emanuel Zupanc vom Vogelpark Turnersee die Tiere bei sich auf. Er musste sich deshalb vor Gericht verantworten.

„Die Leute kamen verzweifelt auf mich zu und haben darum gebeten, dass ich die Tiere aufnehme, ansonsten würden sie getötet oder einfach freigelassen werden“, erklärt Emanuel Zupanc, Betreiber des Vogelparks Turnersee am Freitag am Klagenfurter Landesgericht. Der 55-Jährige beteuert, er habe es nur gut gemeint, und deshalb 26 Graupapageien – wie auch „Caruso“ und „Tito“ der verstorbenen Milliardärin Heidi Goëss-Horten –, zwei Gelbhaubenkakadus und drei Ziegensittiche bei sich im Park aufgenommen.

Das Problem: Für die Tiere fehlte eine Vermarktungsbescheinigung, wie es das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (Cites) vorschreibt. „Es steckte keine böse Absicht dahinter. Ich wollte den Vögeln bloß eine Zuflucht geben“, rechtfertigt sich der Tierfreund, der bereits am Landesgericht Korneuburg wegen vier Balistare zu vier Monaten bedingter Haftstrafe verurteilt wurde.

Tiere auch vom Ministerium
„Mir war nicht klar, dass bei einer Schenkung auch eine Cites-Bestätigung notwendig ist. Schließlich bekomme ich auch vom Ministerium bzw. vom Zoll regelmäßig Vögel, die beschlagnahmt wurden. Ich wollte nur das Beste für die Tiere“, so Zupanc.

Auch Richterin Michaela Sanin und Staatsanwältin Sandra Agnoli sehen keine böse Absicht: „Wir haben keinen großen Kriminellen vor uns sitzen.“ Dennoch wurden Zupanc die Vögel abgenommen. Das Urteil: drei Monate bedingt.