09.08.2023 13:19

Holzleitner (SPÖ):

„Würde Nulllohnrunde auf Länderebene unterstützen“

Die von der Regierung initiierte und auch von SPÖ-Chef Andreas Babler geforderte Nulllohnrunde sei wichtig. „Jeder dritte Haushalt kommt mit dem nicht aus, was hereinkommt. Man muss auf Erspartes und Kredite zurückgreifen“, sagt Frauensprecherin und stellvertretende Klubofrau der SPÖ, Eva-Maria Holzleitner im krone.tv-Talk mit Jana Pasching. Die Politik habe hier eine gewisse Vorbildwirkung. 

Für Holzleitner könnte die Nullohnrunde auch auf die Landespolitiker bzw. deren Landeshauptleute ausgeweitet werten. „Michael Lindner hat hier in Oberösterreich als Landesrat zum Beispiel auch gesagt, dass er es forcieren würde, dass es eine Nulllohnrunde auch auf dieser Ebene braucht. Diesen Vorschlag unterstütze ich auf jeden Fall und ich glaube, es ist sehr zentral, dass man hier ein Zeichen setzt.“

Fokus auf Gewaltschutz-Einrichtungen
Anfang August verzeichnet Österreich unterdessen bereits den 16. mutmaßlichen Femizid: Eine 35-Jährige ist am Montag tot in ihrer Wohnung in Salzburg aufgefunden worden. Ihr 41-jähriger Ehemann hat sich danach das Leben genommen. Es sei nach wie vor sehr wichtig, dass die Politik Gewaltschutz-Notrufnummern und Institutionen wieder stärker in den Fokus rückt. Viele Betroffene seien demnach noch nicht ausreichend über wesentliche Gewaltschutzeinrichtungen informiert - das zeige auch eine Studie, so Holzleitner. Österreichweit stehen umfassende Hilfsangebote für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen zur Verfügung. „Sie sind die erste Anlaufstelle bei Gewalt.“

Frauenhelpline gegen Gewalt: 0800 222 555

Österreichweit - rund um die Uhr - 365 Tage im Jahr - anonym, mehrsprachig und kostenlos erreichbar. Erst- und Krisenberatung sowie rasche Hilfe in Akutsituationen. Im Bedarfsfall vermittelt sie an regionale frauenspezifische Gewaltschutzeinrichtungen und Beratungsstellen. 

„Gewalt und Femizide sind ein Männerproblem“
Gleichzeitig sei es auch wichtig, die Täterberatung auszubauen, so die SPÖ-Frauensprecherin. „Gewalt und Femizide sind kein Frauenproblem, sondern ein Männerproblem. Ein Mann nimmt sich heraus, eine Frau ermorden zu können, und das ist auf das Schärfste zurückzuweisen. Man sieht hier einfach auch, dass das patriarchale System in Österreich nach wie vor sehr präsent ist.“

Um die Lücken im Gewaltschutz zu finden, fordert die SPÖ einen permanenten Krisenstab von Frauenministerium, Innenministerium, Justizministerium sowie Experten. Damit könne man eruieren, wo weiterer Handlungsbedarf bestehe.

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