Naturfotografie erfreut sich in der Steiermark immer größerer Beliebtheit, aber Tiere werden dabei auch immer öfter gestört - Naturschützerinnen erklären, worauf man achten sollte.
In den vergangenen Jahren hat das Interesse an Naturbeobachtung deutlich zugenommen. Insbesondere die Naturfotografie erlebt in Zeiten von Instagram und Co. einen wahren Boom.
Dass dies nicht per se schlecht sei, meint Eva Bernhart von der steirischen Berg- und Naturwacht: „Diese Entwicklung hat auch eine positive Seite. Das Beobachten und Hinwenden zur Natur kann ja auch förderlich für das Verständnis für sensible Lebensräume und Arten sein. Frei nach dem Motto: Man schützt nur, was man kennt.“
Da die begehrtesten Fotomotive oft seltene Tierarten betreffen, wäre aber natürlich höchste Sensibilität gefragt – was leider nicht zur Standardausrüstung eines jeden Naturfotografen gehöre: „Zuletzt gab es immer wieder unschöne Vorkommnisse. So sind etwa unzählige Fotografen dem streng geschützten Bienenfresser bei einer seiner letzten Brutwände in der Südoststeiermark viel zu nahe gerückt“, sagt die Zoologin.
Das stundenlange Auflauern mit der Kamera kann schwerwiegende Folgen für die Vögel nach sich ziehen: Werden die Alttiere zu lange beim Füttern gestört, führt dies im schlechtesten Fall zum Scheitern einer ganzen Jungvogel-Generation.
Was erlaubt ist und was nicht
Das Steiermärkische Naturschutzgesetz untersagt übrigens klar „jede absichtliche Störung geschützter Arten, insbesondere während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten“. Die Berg- und Naturwacht möchte vor allem die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung schärfen: „Oft stören die Fotografen sicher nicht absichtlich, sondern aus Unwissenheit“, meint Geschäftsführerin Helga Rachl.
Ihr Appell: „Lieber einmal den persönlichen Ehrgeiz hintanstellen und auf sein ,Foto des Jahres’ verzichten – zum Schutz von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen!“
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