Lage spitzt sich zu

Dunkle Wolken am Himmel der Tiroler Industrie

Tirol
26.07.2023 12:00

Der Geschäftsklimaindex, die Einschätzung der aktuellen und kurzfristigen Geschäftslage, ist binnen eines halben Jahres von 40,50 auf 19,50 Punkte abgestürzt. Tirols IV-Präsident Swarovski sieht Vorzeichen einer Rezession.

Die Wirtschaftslage in der Tiroler Industrie verschlechtert sich rapide! Mit diesen Worten ließ gestern Tirols IV-Präsident Christoph Swarovski aufhorchen. „Die aktuelle Konjunkturbefragung bestätigt unsere Sorge, dass Tirols Industrie und Wirtschaft in den nächsten Monaten einem zunehmenden Rezessionsdruck ausgesetzt werden“, so Swarovski.

(Bild: Honorar)

Lohnnebenkosten sind nach wie vor viel zu hoch
Nach einer kurzen Verschnaufpause müssen sich die Tiroler Industrieunternehmen auf die nächste schwierige Phase vorbereiten. „Was es jetzt braucht, ist eine merkliche Entlastung der Unternehmen mit dem Ziel, unsere im internationalen Vergleich massiv in Mitleidenschaft gezogene Wettbewerbsfähigkeit wieder zu stärken. Dazu zählt auch eine Senkung der viel zu hohen Lohnnebenkosten“, sagt Swarovski weiter. Das helfe nicht nur den Betrieben, sondern auch den Mitarbeitenden, die sich dadurch endlich wieder mehr leisten könnten.

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Auch die immer noch zu hohen Energiepreise belasten unsere Unternehmen. Hier muss eine Lösung gefunden werden, die die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber unseren Nachbarländern wiederherstell

(Bild: IV/I. Ascher)

Tirols IV-Präsident Christoph Swarovski

Der Präsident mahnt, dass aufgrund der sich verschlechternden Konjunkturlage die Lohnverhandlungen in diesem Jahr mit Augenmaß geführt werden müssen. Es helfe nämlich niemandem, wenn Unternehmen aufgrund des Einbruchs in ihrer Geschäftstätigkeit und der massiven Steigerung von Lohnkosten durch hohe Abschlüsse gezwungen würden, ihre Mitarbeiterzahl zu verringern.

Für 38 Prozent ist die Lage gut, für 8% aber schlecht
Nach einer positiven Überraschung im ersten Jahresviertel rasselt der Geschäftsklimaindex der Industriellenvereinigung Tirol von 40,50 Punkten in der Konjunkturerhebung für das 2. Quartal auf sehr besorgniserregende 19,50 Punkte herunter. Während die Stimmung im ersten Quartal des Jahres noch von einem positiven Ausblick auf die nächsten Monate geprägt war, trübt sich der wirtschaftliche Ausblick auf die zweite Hälfte des Geschäftsjahres in der Tiroler Industrie stark ein. Nur noch 38% der befragten Unternehmen bewerten ihre Geschäftslage als gut, ein Rückgang um 16% im Vergleich zum ersten Quartal. 54% beurteilen sie als durchschnittlich und 8% schätzen sie als schlecht ein.

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Darüber hinaus wäre es wünschenswert, wenn bewährte Förderungsinstrumente, wie beispielsweise die aws-Investitionsprämie, wieder eingeführt werden, um positive Anreize für betriebliche Investitionen zu schaffen.

(Bild: IV/I. Ascher)

Tirols IV-Präsident Christoph Swarovski

„Auch die immer noch zu hohen Energiepreise belasten unsere Unternehmen. Hier muss eine Lösung gefunden werden, die die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber unseren Nachbarländern wiederherstellt“, erklärt Swarovski. Die Industrie warte immer noch darauf, dass die Beantragung des Energiekostenzuschusses II endlich möglich wird.

„Investitionsprämie des aws wieder einführen“
„Darüber hinaus wäre es wünschenswert, wenn bewährte Förderungsinstrumente, wie beispielsweise die aws-Investitionsprämie, wieder eingeführt werden, um positive Anreize für betriebliche Investitionen zu schaffen, um damit dem Abschwung unserer Konjunktur entgegenzuwirken“, merkt Swarovski abschließend an.

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