Bei der Zwangsumsiedlung sind Ungereimtheiten aufgetaucht, die FPÖ vermutet einen „Pfusch“. Wiener Wohnen dementiert.
Zwei Wochen ist es her, dass die Bewohner der Weißenböcksiedlung fluchtartig ihre Wohnungen verlassen mussten - wir berichteten. Der Grund: Akute Einsturzgefahr. Dabei wurden die 100 Jahre alten Gebäude 2003 einer umfassenden Sanierung unterzogen. Nun wurde festgestellt, dass im Keller keine Stützpfeiler errichtet worden sind.
Für die FPÖ liegt der Verdacht nahe, dass bei der Sanierung gepfuscht wurde und die ordnungsgemäße Durchführung der Arbeiten anschließend von Wiener Wohnen nicht kontrolliert wurde. Deswegen wurde jetzt auch eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft übergeben und ein unabhängiges Gutachten gefordert.
Es ist unglaublich, dass derartige statische Mängel nach einer Sockelsanierung niemandem aufgefallen sind.
Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp
Wiener Wohnen sagt zu den Vorwürfen: „Die Schäden selbst betreffen dabei nicht fehlende Stützpfeiler sondern die Ziegelträger der Kellerdecken. “
Leidtragende sind die Mieter, die immer noch unter Schock stehen, wie bei einem „Krone“-Lokalaugenschein deutlich wird. 16 Mieter mussten bereits aus ihren Wohnungen raus, weiteren wurde ein baldiger Auszug in Aussicht gestellt.
„Wir sind alle fertig mit den Nerven, am schlimmsten ist die Situation für die Kinder“, erzählt Gabriele Caj. Sie ist zurzeit bei einem Bekannten einquartiert, denn die Ersatzwohnung ist trotz Zusage von Wiener Wohnen noch nicht bezugsfertig. Hinzu kommt, dass sie wohl nicht so schnell in ihre Wohnung zurückkehren wird. Hieß es zunächst noch, dass die Arbeiten ungefähr ein Jahr dauern werden, ist bereits von zwei Jahren die Rede.
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