Echter Gangster
Filmreifer Goldraub: Acht Jahre Haft für deutschen Rapper
Was in Deutschland als "Goldraub von Ludwigsburg" bekannt wurde, ist für das Gericht ein "räuberischer Angriff in Tateinheit mit schwerem Raub, gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung". Neben "Xatar" wandern auch drei seiner Komplizen für sieben bis acht Jahre hinter Gitter. Zumindest einer der Anwälte hat Revision angekündigt, berichten deutsche Medien.
Täter als Polizisten getarnt
Mitte Dezember 2009 gaben sich die vier Männer laut Gericht als Polizisten bzw. Steuerfahnder aus - inklusive Blaulicht am Auto, "Bitte folgen"-Leuchte und "polizeiähnlichen Westen". Auf einer Autobahn stoppten sie den Goldtransporter und täuschten eine Fahrzeugkontrolle vor. Man spielte den Männern in dem Transporter vor, sie würden nun wegen eines Steuerdelikts verhaftet.
Im Irak festgenommen
Die beiden Mitarbeiter einer Schmuckfirma gingen den Tätern auf den Leim, man legte ihnen Handschellen an - und brachte sie in ein Waldstück, wo man sie schließlich gefesselt zurückließ. Die Beute, 120 Kilogramm Gold und Schmuck im Wert von 1,7 Millionen Euro, tauchte nie wieder auf. Die Räuber hingegen schon. Die Bande war nach dem Coup in den Irak geflüchtet, wo sie einige Monate danach - offenbar in einer gemeinsamen Aktion zwischen irakischen und deutschen Behörden - ausfindig gemacht und festgenommen werden konnte.
"U-Haft hat mich total verändert"
Beim Prozess in Stuttgart zeigten sich schließlich alle vier Beteiligten (gegen zwei weitere mutmaßliche Mittäter wird separat verhandelt) geständig. Schon die Untersuchungshaft habe ihn "total verändert", wird "Xatar" zitiert. Er bereue die Tat zutiefst. Der Richter berücksichtigte, dass es bei dem Raub relativ gewaltarm zuging und die Täuschung im Vordergrund gestanden sei. Allerdings wolle er den Coup auch nicht als "Trickdiebstahl" abtun - acht Jahre.
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