Schüsse auf Reifen

Wien: Autofahrer hält Polizisten für Räuber und flüchtet

Wien
13.12.2011 15:44
Polizisten auf der Suche nach Autodieben haben in Wien versucht, einen jungen Mercedes-Fahrer anzuhalten. Die Beamten wollten überprüfen, ob der Lenker zu einer Autoschieberbande gehört. Der 21-Jährige aber hielt die Polizisten für Räuber, trat - trotz zweier Schüsse in den Reifen - die Flucht an und erstattete daraufhin Anzeige gegen die vermeintlich falschen Polizisten.

Die Beamten hatten am Montagabend in Simmering einen 27-jährigen Polen als mutmaßlichen Autodieb festgenommen und den in Währing gestohlenen Wagen, einen Toyota Land Cruiser, sichergestellt. In der Annahme, dass noch Komplizen auftauchen könnten, legten sich die Kriminalisten in der Meidlgasse auf die Lauer. Tatsächlich fuhr bald darauf ein Mercedes vor.

Fahrzeuginsassen für mögliche Komplizen gehalten
"Da bekannt ist, dass Autodiebe oft ein zweites Fahrzeug einsetzen - zum Beispiel als Lotsenfahrzeug -, wurde von den Polizisten versucht, auch den Lenker des Mercedes anzuhalten", berichtete Polizeisprecher Mario Hejl. Die Beamten hätten sich mit Schutzwesten mit der Aufschrift "Polizei" sowie mit Dienstkokarde und Ausweis zu erkennen gegeben. Das im Wagen sitzende Pärchen, der 21-Jährige und seine 19-jährige Begleiterin, beide aus Wien, seien zum Aussteigen aufgefordert worden.

Zwei Schüsse auf Reifen abgefeuert
Doch der Lenker setzte stattdessen sein Fahrzeug zurück und wollte davonfahren. Dabei beschädigte er zwei zivile Funkwagen und einen abgestellten Pkw. Dann fuhr der Mercedes auf einen der Polizisten zu und verletzte diesen leicht am Fuß. Schließlich feuerten die Beamten nach vorheriger Ankündigung sogar zwei Schüsse in den rechten Vorderreifen des Wagens ab. Doch auch davon ließ sich der Fahrer nicht stoppten, er raste davon.

Zehn Minuten später erstattete der junge Mann in der Polizeiinspektion Kaiser-Ebersdorfer-Straße Anzeige gegen die vermeintlich falschen Polizisten. Er gab an, geglaubt zu haben, er werde von als Polizisten verkleideten Räubern überfallen. Doch diese Aussage nützt dem 21-Jährigen nichts: Wie Polizeisprecherin Adina Mircioane im Gespräch mit krone.at erklärte, erwartet den jungen Mann eine Anzeige wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, Körperverletzung und Sachbeschädigung.

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