So geht´s in OÖ weiter

Leiner-Verkäuferin erfuhr durch Kunden von Pleite

Oberösterreich
15.06.2023 18:00

In Oberösterreichs Kika/Leiner-Filialen laufen Betriebsversammlungen für die Beschäftigten, die jetzt um ihren Job bangen. Währenddessen stehen draußen Securitys, um den Kunden-Ansturm zu bewältigen.

Seit 18 Jahren arbeitet eine Mitarbeiterin für das Möbelhaus Leiner. Und dann war es ein Schnäppchenjäger, von dem sie erfuhr: Bald ist sie ihren Job los. „Ich will jetzt ein Ausstellungsbett haben“, soll der Kunde zur verdutzten Verkäuferin gesagt haben. Er hielt ihr sein Handy hin: „Schauen Sie, da steht Sie gehen in Konkurs.“ So erfuhr die langjährige Mitarbeiterin von der Pleite ihres Arbeitgebers.

Diesen Fall schildert Karoline Neumüller. Die Leiterin des Insolvenzschutzes der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich tourt derzeit durch die Filialen, wo sie mit ihrem Team Betriebsversammlungen abhält. „Die Stimmung in der Belegschaft ist gefasst“, berichtet Neumüller. Aber die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien überfordert, weil die Geschäfte täglich von ungeduldigen Kunden überlaufen werden. Der Ansturm ist so groß, dass nun vor allen Filialen, die schließen, Security-Mitarbeiter stehen. Befinden sich zu viele Menschen im Gebäude, machen diese den Eingang dicht.

Fünf Filialen in OÖ sperren zu
Wie berichtet, stellte die Möbelkette Kika/Leiner Anfang der Woche einen Insolvenzantrag. Bundesweit sollen 23 von 40 Filialen zusperren, in Oberösterreich sind alle vier Leiner-Standorte sowie der Kika in Ried betroffen. Rund 250 Beschäftigte könnten dadurch ihren Arbeitsplatz verlieren. Wie viele genau mit einer Kündigung rechnen müssen, ist aber noch nicht ganz klar.

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Die Stimmung in der Belegschaft ist gefasst. Aber es wird beklagt, dass die Informationen seitens der Firma eher unvollständig sind.

Karoline Neumüller, Leiterin AK OÖ Insolvenzschutz

Vorhang fällt Ende Juli
Spätestens mit 31. Juli fällt laut einem Unternehmens-Sprecher jedenfalls der Vorhang vor den Möbelhäusern in OÖ. „Wenn sie leergeräumt sind, kann es auch früher sein“, so der Sprecher zur „Krone“.

„Viele Kollegen schauen sich bereits nach neuen Jobs um, einige haben schon Bewerbungen geschrieben“, erzählt AK-Expertin Neumüller von den Betriebsversammlungen. Etliche Unternehmen buhlen nun um die frei werdenden Arbeitskräfte. „Aber bitte das Arbeitsverhältnis bei Kika/Leiner nicht vorzeitig beenden“, rät Neumüller. „Denn dann verlieren die Beschäftigten Ansprüche wie eine Kündigungsentschädigung oder eine Abfertigung.“

Gehalt kommt weiter
Davor geht es für die Mitarbeiter noch darum, weiterhin ihr Gehalt zu bekommen. Das müssen die Beschäftigten beim Insolvenzentgeltfonds beantragen. Die staatliche Förderstelle zahlt den Lohn für die erste Juni-Hälfte, ab dann übernimmt der Masseverwalter.

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