Es lohnt sich, schon im frühen Alter über Tierschutz aufgeklärt zu werden - man denke nur an den Zusammenhang mit Umweltschutz und Gesundheit. Gleichzeitig interessieren und berühren Tiere die meisten Kinder und Jugendliche sehr. All das sind ideale Voraussetzungen, um Tierschutz im Schulunterricht verstärkt zu fördern.
Kinder sind auch oft hellhöriger als Erwachsene, wenn es um den Zustand der Welt geht. Heute Donnerstag fand im Wiener Rathaus die erste Kinder-Tierschutzkonferenz statt: Kinder konnten sich dabei mit ihren Wünschen und Forderungen in Sachen Tierschutz aktiv einbringen und ihre Anliegen für einen besseren Umgang mit Tieren mit Experten diskutieren.
„Kinder müssen die Möglichkeit haben, sich bei wichtigen Themen einzubringen - dazu zählt ganz besonders der Tierschutz“, betont Wiens Tierschutzstadtrat Jürgen Czernohorszky. „Mit der ersten Kinder-Tierschutzkonferenz erleben die teilnehmenden Kinder ganz unmittelbar, dass ihre Anliegen in unserer Stadt gehört werden. Hier können sie ihre Stimme für Tiere erheben.“ Zur Vorbereitung der Tierschutzkonferenz haben sich 143 Schüler ein ganzes Schuljahr lang intensiv über Heimtiere, Wildtiere und Nutztiere informiert und mit aktuellen Tierschutzthemen wie Qualzucht, verantwortungsvollen Tierkauf sowie Klimaschutz auseinandergesetzt.
Tierische Wandertage
Mit Unterstützung des Vereins „Tierschutz macht Schule“ konnten die Schüler zu echten „Tierprofis“ werden: So gab es Exkursionen ins TierQuarTier Wien, in die Wildtierstation Wien in Laxenburg und in den Tirolerhof im Tiergarten Schönbrunn. Alle Exkursionsstandorte waren dann auch bei der Konferenz vertreten, um weitere Fragen und Anliegen der Kinder zu beantworten.
„Wir möchten Kindern vermitteln, wie sie mit ihrem Wissen etwas bewegen können“, betont Gertraud Findl, Geschäftsführerin von „Tierschutz macht Schule“. „Ich bin beeindruckt, wie ernsthaft die Klassen ihre Projekte über die letzten Monate vorbereitet haben und mit welcher Leidenschaft sie diese hier präsentieren.
Mitgestalten möglich
Engagiert diskutiert wurden in Kleingruppen: Zum Thema Wildtiere entwickelten die Schüler Ideen, wie der Lebensraum von Singvögeln im städtischen Umfeld in Gärten und auf Balkonen gestaltet werden kann, damit es wieder mehr Singvögel in der Stadt gibt. Weiters wurde von den Schülern ein Verkaufsverbot von Heimtieren vor Weihnachten angeregt.
Bewusster Fleischkonsum
Beim Thema Nutztiere hatten die Schüler konkrete Vorschläge, wie man das Essverhalten der Bürger positiv beeinflussen kann – und zwar weg vom täglichen Konsum von konventionell erzeugtem Fleisch zurück zum „Sonntagsbraten“ mit tiergerecht produziertem Fleisch. „Ich freue mich, dass heute so engagiert diskutiert wurde und von den Kindern auch so viele konstruktive Vorschläge eingebracht wurden“, betont Stadtrat Czernohorszky. „Wir werden sie prüfen und mit den Kindern weiter in Kontakt bleiben!“ Die Konferenz soll nun alle zwei Jahre wieder stattfinden.
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