Es geht schneller als man denkt und schon ist man Opfer einer Betrugsmasche im Internet. Besonders auf großen Verkaufsplattformen kann man nicht vorsichtig genug sein. Sonst könnte es Ihnen wie einem Kärntner gehen, der eigentlich nur schnell einen Janker und eine Bluse für seine Frau verkaufen wollte. Jetzt ist er um mehrere Tausend Euro ärmer. Wie das geht und wie man sich davor schützen kann.
Über die Online-Plattform Vinted, auf der man Secondhand-Kleidung kaufen und verkaufen kann, hat der 48-Jährige die Kleidungsstücke zum Verkauf angeboten. Ein Interessent war schnell gefunden. Herbert S. (Name geändert) hat sich von der „sympathischen Frau aus Frankreich“ leider in die Irre führen lassen. Kein Wunder, auf dem Profilfoto sieht die vermeintliche Käuferin sympathisch aus. Doch war das alles nur ein Fake.
Über Link in Falle getappt
Per E-Mail schickte die „Dame“ einen Link, den Herr M. anklicken sollte, um den Kauf zu bestätigen. Es öffnete sich ein Chat. Der Kärntner wurde aufgefordert, seine Bankdaten bekannt zu geben, damit er sein Geld erhalten könne. Da er auf der Verkaufsplattform neu war, erschien ihm das leider plausibel. Ein Kardinalfehler. „Ich teilte der Interessentin mit, dass ich die Daten ergänzt habe. Anschließend öffnete sich meine Bank-App“.
Leider sehr blauäugig folgte Herr M. auch den folgenden Anweisungen und gab zweimal einen Code ein, „um seine Identität zu bestätigen“, wie im mitgeteilt wurde. In Wirklichkeit buchten die Betrüger so knapp 4000 Euro vom Konto des Kärntners ab. „Weder meine Bank noch die Polizei konnten mir helfen, als ich das am nächsten Tag bemerkt habe“, wandte sich Herr S. schließlich an uns.
Viele Beschwerde zu dieser Masche
Auch wir können das Geld nicht zurückbringen. Aber wir können einmal mehr warnen. Bitte lassen Sie sich von Betrügern nicht so einfach ins Bockshorn jagen. Lieber noch ein zweites Mal überlegen, bevor Sie jemandem persönliche Daten bekannt geben oder einen Link anklicken! Auch die Internet Ombudsstelle bestätigt, dass es viele Beschwerden zu dieser Betrugsmasche über die Plattform Vinted gibt. Die wichtigsten Tipps und Hinweise, wie Sie sich schützen können, haben wir auf dem folgenden Bild zusammengefasst.
Was sagt Vinted selbst zu dem Fall? Die Sicherheit der Plattform-Mitglieder habe oberste Priorität. Man arbeite täglich daran, den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten. Hierfür werden die Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig überprüft und verbessert sowie neue Tools für sichere Transaktionen entwickelt.Eine der am häufigsten verwendeten Betrugsmethoden sei wie im Fall von Herrn S. das Phishing. Über private Nachrichten werde eben nach einer persönlichen E-Mail-Adresse oder einer Telefonnummer gefragt. Diese Informationen können im Anschluss wiederum verwendet werden, um dem Betrugsopfer eine falsche E-Mail zu schicken, die vorgebe, von Vinted zu sein.
Käuferschutz greift nicht
Da die Transaktion dann außerhalb der Plattform erfolge, greife auch der Käuferschutz nicht. Man versende niemals E-Mails oder private Nachrichten, in denen Mitglieder dazu aufgefordert werden, auf einen Link zu klicken, um Zahlungsdaten einzugeben oder eine Zahlung abzuschließen. Es gelte die Faustregel, nie auf verdächtige Links oder Anhänge klicken und die Plattform für die Transaktion zu verlassen. Herrn S. helfen diese Informationen nicht mehr. Aber für Ihnen hoffentlich schon, wenn Sie einmal etwas online verkaufen wollen.
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