Vor einem Jahr ist die Post im schweizerischen Zizers überfallen worden. Doch vom Täter fehlte in all der Zeit jede Spur - doch den Österreicher plagten offenbar Gewissensbisse.
Noch heute hat die damals betroffene Postangestellte psychisch mit dem Erlebten zu kämpfen: Vor fast genau einem Jahr wurde die Frau in Zizers, im Schweizer Kanton Graubünden, bei ihrem Dienstantritt überrascht. Als das Opfer kurz vor 8 Uhr am Morgen wie jeden Tag, und ohne Böses zu ahnen, über den Personaleingang ihren Arbeitsplatz betreten wollte und die Tür aufschloss, stand plötzlich ein maskierter Mann hinter ihr.
Dieser drückte ihr einen Pistolenlauf in den Rücken und drängte die Angestellte in das Innere der Filiale. „Körperlich blieb die Postangestellte bei dem Überfall glücklicherweise unversehrt. Die Frau musste nach dem Erlebten aber psychologisch betreut werden“, erklärt Polizeisprecher Markus Walser.
Von Täter fehlte jede Spur
Der Kriminelle zwang das Opfer damals forsch dazu, ihm das Geld aus den Kassen auszuhändigen. Und das Opfer leistete auch anstandslos Folge. Nachdem der Posträuber die erbeuteten Scheine in seinen mitgebrachten Rucksack gestopft hatte, ergriff dieser über denselben Weg, auf dem er gekommen war, die Flucht. Seit damals fehlte vom bewaffneten Räuber und dessen Beute jede Spur.
Aufgrund fehlender Anhaltspunkte tappten die Ermittler völlig im Dunkeln. Bis heute. Denn nun scheint der Fall geklärt – allerdings ausschließlich dank des reumütigen Täters selbst. Der 22-jährige, im Kanton St. Gallen wohnhafte Österreicher habe den Raubüberfall laut eigener Aussage nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren können.
Schulden und Leben mit Beute finanziert
Und so spazierte der Verdächtige fast ein Jahr nach dem Coup in eine Schweizer Polizeistation und lieferte sich selbst aus. Mit den damals erbeuteten Tausenden Euro habe der 22-Jährige seine angehäuften Schulden abbezahlt und seinen Lebensunterhalt finanziert. Der reuige Österreicher wanderte direkt in die Zelle, wo er nun auf seinen anstehenden Prozess wartet.
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