Die zentrale Diensteinteilung solle die Möglichkeit bieten, Mitarbeiter schnell und unbürokratisch dort einzusetzen, wo Ressourcen benötigt werden, erklärte Alexandra Kofler, ärztliche Direktorin des landeseigenen Krankenhauserhalters Tilak. Weiters werde die Ambulanz der Kinderklinik personell aufgestockt. Laut Kofler müsse auch die Schnittstellenproblematik gelöst und das Beschwerdemanagement durch eine engere Zusammenarbeit mit der unabhängigen Tiroler Patientenvertretung verbessert werden.
"Fehler nicht von der Hand zu weisen"
"Wir haben individuelle Fehler gemacht, die nicht von der Hand zu weisen sind", gestand die ärztliche Direktorin im Fall des dreijährigen, nach einer 46-stündigen Narkose an einem Multiorganversagen verstorbenen Kindes ein. In der Klinik müsse wieder mehr Einigkeit herrschen, das Sicherheitsnetz - damit menschliches Versagen aufgefangen werde könne - müsse verstärkt werden, forderte sie.
Bereits im ersten Quartal 2012 soll laut Herbert Lochs, Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck, die neue Struktur von einer "Übergangsberufung" umgesetzt werden. Diese lediglich für rund zwei Jahre berufene interimistische Besetzung - bis zur Ausschreibung einer langfristigen Leitung - soll in dieser Zeit das Strukturkonzept Schritt für Schritt realisieren. Dabei soll die Kinder- und Jugendheilkunde von fünf auf drei Kliniken (Klinik für Pädiatrie, für pädiatrische Kardiologie und Pulmologie sowie für Neonatologie) reduziert werden. Für diese von einer "außenstehenden, unbelasteten" Person vorübergehend besetzte Position wollte Lochs am Mittwoch noch keinen Namen nennen, er habe allerdings bereits mit "etlichen Leuten" gesprochen.
"Der Ruf der Kinderklinik ist kein guter"
Eine Person mit den notwendigen Führungs- und Fachkompetenzen längerfristig für die Kinderklinik zu gewinnen, werde allerdings nicht einfach, befürchteten der Rektor und die ärztliche Direktorin. Immerhin bestehe dieses "Problem an der Kinderklinik beinahe seit 20 Jahren", so Lochs. "Der Ruf der Kinderklinik ist kein guter, und in einen Scherbenhaufen reinzugehen, wird sich nicht so schnell jemand antun", fügte Kofler hinzu.
Laut Tilak-Vorstandsdirektor Andreas Steiner sei man aber "wild entschlossen", die neuen Strukturen, die bereits 2008 im Gespräch waren, jetzt umzusetzen. Es liege nur mehr an den "behäbigen" Gremien der Medizinischen Universität, die das Konzept noch absegnen müssten.
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