Ein Kommentar von „Salzburg-Krone“-Chefredakteur Claus Pándi.
Elf Tage vor dem Start der Landesregierung wohnt der schwarz-blauen Koalition kein Zauber inne. Man muss mit Haslauers Bündnis als politische Realität umgehen und umzugehen wissen, wird empfohlen. Es gilt also zu loben, was zu loben ist, aber auch schlecht zu finden, was schlecht ist.
Blinder Jubel ist ebenso falsch wie reflexhafte Kritik. In der Politik verhält es sich wie im Privaten: Jede Entscheidung muss gründlich überlegt werden. Im Politischen gilt das noch mehr, weil mehr Menschen davon betroffen sind. Dazu bedarf es eines politischen Personals mit Sachkenntnis und charakterlicher Reife.
Es gehört dazu, immer und immer wieder auf Fehlentwicklungen hinzuweisen, um Korrekturen zu ermöglichen. Auch wenn in der bei uns fast gewohnheitsmäßigen Schlafwandlerei das von manchen als ewig gleiches Empörungsritual abgetan wird. Wer sich nicht mehr ärgert, der findet bald an nichts mehr Freude. Der Ermattete mag nicht mehr und verändert nichts. So muss man ständig aufmerksam bleiben. Das ist mühsam, aber nötig.
So kommt es zu einem ständigen Ringen zwischen den politischen Kräften und Journalisten, die sich weder als Freunde noch als Feinde zu verstehen haben. Das klappt manchmal besser, manchmal schlechter.
Regierungen müssen sich, ohne dabei hochmütig zu werden, ernst nehmen. Wer sich der Lächerlichkeit preisgibt, verliert seine Autorität. Und wer die Kontrolle über sich verliert, darf erst recht keine Kontrolle über unser Land ausüben.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.