Große Umwälzungen in der Stromversorgung gibt es im Weinviertel: Das in die Jahre gekommene Umspannwerk in Lassee im Bezirk Gänserndorf kann nun komplett abgebaut werden. Denn nach zwei Jahren Bauzeit ist gleich daneben jetzt eine neue Anlage in Betrieb genommen worden. Einer von weiteren Schritten für mehr Kapazität beim Stromtransport.
Das neue Umspannwerk sichert die Versorgung für knapp 10.000 Haushalte - was höchst an der Zeit ist. Denn durch die rasch wachsende Zahl von Photovoltaik- und Windenergieanlagen ist das Leitungsnetz im Weinviertel bereits an seine Grenzen geraten: Bis 2030 rechnet man seitens Netz NÖ mit einer Mehrleistung von bis zu 2700 Megawatt erneuerbarer Energie - das entspricht der Leistung von etwa zehn Donaukraftwerken. Durch die Investition von 14 Millionen Euro in Lassee ist die „Stromautobahn“ in diesem Bereich jetzt ausgebaut.
Es gibt großes Potenzial für neue PV-Anlagen. Wir als Gemeinde und auch unsere Bürger sind froh über diese Investition.
Roman Bobitz, Bürgermeister von Lassee
Es ist nur ein weiterer Schritt eines groß angelegten, langfristigen Investitionsprojektes, das die Erweiterung und den Neubau von sechs Umspannwerken sowie zwei neue Leitungstrassen umfasst: Die Nordleitung von Kettlassbrunn bis Spannberg (ca. 14,5 km Doppelleitung parallel zur bestehenden ÖBB Leitung) und die Südleitung von Gaweinstal bis Groß Schweinbarth (ca. 22 km Doppelleitung).
Die Gesamtkosten betragen 360 Millionen Euro, das Projekt soll 2029 abgeschlossen werden. Denn es ist eine logistische Herausforderung: Allein bei den beiden Leitungstrassen müssen rund 500 Grundeigentümer miteingebunden werden.
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