Betäubt und ausgeraubt

Fahrgäste in Wiener Taxi und Uber-Szene überfallen

Wien
12.05.2023 11:42

Es gibt derzeit rund 10.000 Taxi- und Uber-Lenker in Wien, inklusive jene, die „schwarz“ fahren. Darunter mischen sich nun auch seit letztem Jahr Lenker, die Fahrgäste betäuben und ausrauben. Die Polizei ermittelt bereits seit Oktober 2022. Bisher sind 22 Fälle bekannt. 

Die Täter dürften sich, laut „Kurier“ bei ihrem Vorhaben gezielt alkoholisierte Fahrgäste aussuchen. Opfer berichteten, dass ihnen ein Kaugummi oder ein Zuckerl angeboten wurde. Einer der Ausgeraubten sagte aus, dass er nach der Einnahme des Kaugummis einen Blackout hatte. Der Lenker soll ihn kurz vor dem Erreichen des Ziels seinen Chronometer mit den Worten „Uhr oder Leben, raus“ abgenommen haben. Die Ausgeraubten wurden außerdem gefragt, ob sie ein Taxi oder ein Uber-Fahrzeug bestellt hätten. 

Gehören alle Fälle zur selben Serie?
Die Polizeiermittlungen laufen in jedem Fall auf Hochtouren. Die Ermittlungen führt die Außenstelle Zentrum-Ost des Landeskriminalamtes. Noch ist nicht klar, ob alle Fälle zu ein und derselben Serie gehören. „Die Aussagen der Opfer gehen etwas auseinander“, betonte die Polizei. Bis dato wissen die Ermittler auch nicht, ob tatsächlich als Taxi- bzw. Uber-Autos gekennzeichnete Pkws, Schauplätze der Überfälle waren. 

Einige Opfer schilderten, dass sie ein Uber über die App bestellten, diese Bestellung wurde allerdings kurze Zeit später wieder storniert, was auch erlaubt ist. Danach wurden die Ausgeraubten von einem Taxifahrer angesprochen, ob sie auf ein Taxi warten. Die Fahrgäste waren sich dabei nicht ganz sicher, ob der Wagen überhaupt das entsprechende Schild auf dem Dach hatte.

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Wir haben am Donnerstag erfahren, dass es dazu ein Ermittlungsverfahren der Polizei gibt. Wir sind entsetzt.

sagte ein Sprecher der Innung der APA.

Opfer wandte sich an die Presse
Die Ermittlungen der 22 bekannten Fälle sickerten noch nicht an die Öffentlichkeit, zumindest bis Donnerstag. Insofern erfolgte bisher auch keine Warnung an potenzielle Fahrgäste. Laut der Polizei soll das mit den intensiven Ermittlungen zusammenhängen, „die eine Veröffentlichung konterkariert hätten“. Da sich ein Opfer nun selbst an die Presse wandte, erfolgte nun doch eine Bekanntmachung seitens der Polizei. 

Schwarzfahrer leicht entlarven
Die Interessensvertretung der Taxis in Wien beschäftigen sich auch derzeit intensiv mit dem Thema „schwarz“ fahren. Um etwaige Schwarzfahrer zu entlarven, wird daher empfohlen, die Kennzeichen zu kontrollieren. Wenn man ein Taxi mit der App bestellt, könne man die Nummernschilder abgleichen. Kommt ein Taxi mit dem falschen Kennzeichen, soll man umgehend ein Foto machen und dieses an die Polizei schicken. Außerdem muss der Lenker seinen Ausweis sichtbar im Taxi anbringen. Auch so kann man erkennen, ob es sich um einen echten Taxler handelt. 

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