In Straßburg wurde ein 800 Jahre altes Haus aus dem Dornröschenschlaf geholt. Der Kollerhof erstrahlt in neuem Glanz. Von betreutem Wohnen über Ordinationsräume bis zum neuen Restaurant - es ist viel passiert!
Blicken wir 800 Jahre zurück: Da sind Pferdefuhrwerke durch den alten Wachturm in den heutigen Hof gerollt. In diesem Bereich des Gebäudes, das direkt an die Durchfahrtsstraße im Herzen Straßburgs grenzt, ist heute der Eingang ins Restaurant, namens Kollerhof – wie einst.
„Damit die Feuchtigkeit aus den Wänden weichen kann, haben wir den Lehmboden teilweise gelassen und im Gastraum auch Drainagen gelegt“, erzählt Michael Wotke (30). Sein Vater Andreas Wotke (61), Chef der heimischen Firma Gotschlich, hat das geschichtsträchtige Haus mit viel Liebe restaurieren lassen: um 4,3 Millionen Euro.
Natürlich in Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt, da das historische Gebäude (12. Jahrh.) mit einstigem Finanzsitz unter Schutz gestellt ist. „Wir haben das mittelalterliche Flair so gut es gegangen ist auch erhalten“, so Michael Wotke. Im Hinterhof, wo jetzt der Gastgarten steht, wurde der Wiener Würfel verlegt: „Das ist Steingut vom Wiener Stephansplatz und von der Ringstraße.“
Historischen Charakter erhalten
Im vierstöckigen Gebäude wurden auch Stuckaturen gerettet, historische Malereien frei gelegt. Auch Ordinationsräume und Wohnfläche für betreutes Wohnen sind entstanden; natürlich Barrierefrei! „Wir haben versucht, das historische Gesicht zu erhalten oder nachgebaut zu ergänzen“, so Wotke. Unter anderem wurden Doppelbogenfenster aus der Gotik nachgebaut. Aber auch viele Schmiede- und Holzbauarbeiten wurden nach alter Handwerksmanier gefertigt. „Papa hat die Lichtschalter aus dem Jahr 1898 nachgebaut.“
Das Dach wurde mit Tonziegeln gedeckt. Auch das Dachgeschoß mit den beeindruckenden jahrhundertealten Trams, natürlich Holzwurmfrei, wurde zum faszinierenden Veranstaltungsbereich ausgebaut. Sohn Alexander Wotke: „Hier können tolle Feste gefeiert werden.“ Der Kollerhof hat von Mittwoch bis Sonntag (10.30 bis 22 Uhr) geöffnet. Chefkoch Alexander Otto verwöhnt.
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