Zu wenig Abnehmer

Russland musste seine Gasproduktion drosseln

Ausland
03.05.2023 15:06

Die wirtschaftlichen Spuren des Angriffskrieges auf die Ukraine werden zunehmend auch in Russland spürbar. Laut aktuellen Informationen ist etwa die Gasförderung seit Jahresbeginn um rund zehn Prozent gesunken. Vor allem die Produktion bei Gazprom dürfte rückläufig sein. Die Hoffnung Russlands liegt nun in China - doch das benötigt offenbar nicht so viel Gas.

Von Jänner bis März seien nur noch 180 Milliarden Kubikmeter Gas gefördert worden, berichtete die russische Tageszeitung „Kommersant“ am Mittwoch. Größter Leidtragender sei dabei der staatliche Energiekonzern Gazprom, der das Exportmonopol für Pipelinegas in Russland besitzt.

Gazprom verzeichnet demnach einen Produktionsrückgang von 18 Prozent. Das Minus bei der Tochtergesellschaft Gazprom Neft beläuft sich ebenfalls auf 18 Prozent.

Putin-Vertrauter steigerte Förderung sogar
Es gibt allerdings auch Gewinner: So konnte das Unternehmen Novatec mit 20 Milliarden Kubikmetern ein Förder-Plus von etwa einem Prozent erzielen. Der staatliche Ölkonzern Rosneft unter Führung von Igor Setschin, einem engen Vertrauten von Kremlchef Wladimir Putin, steigerte seine Förderung im ersten Quartal gar um mehr als 70 Prozent auf 19,7 Milliarden Kubikmeter und könnte im Jahresverlauf Novatec als zweitgrößten Gasproduzenten verdrängen.

China kann Ausfälle nicht kompensieren
Der Förderrückgang insgesamt ist auf den deutlichen Einbruch der Gaslieferungen Richtung Europa zurückzuführen. Die Pipeline Nord Stream ist nach der Explosion außer Betrieb, die durch Polen führende Jamal-Europa wird von Russland sanktioniert. Einzig über die Türkei und in geringem Ausmaß durch die Ukraine fließt noch Gas nach Westen.

Gazprom versucht, seine Lieferungen nach China auszubauen, doch deren Umfang kann die Ausfälle in Richtung Westen nicht kompensieren.

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