Im Fall der von Arbeitskollegen fixierten Pflegerin im Krankenhaus in Hall in Tirol, die „Krone“ berichtete, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft wegen Verdachts der Freiheitsentziehung und geschlechtlicher Nötigung. Vier Pfleger sollen die Frau am OP-Tisch fixiert haben, das Krankenhaus Hall suspendierte als Konsequenz diese Mitarbeiter. Nun könnten weitere Konsequenzen folgen.
Im Fall einer Pflegerin, die offenbar Ende Februar im Landeskrankenhaus Hall in Tirol unter einem Vorwand von vier Kollegen auf einem Operationstisch liegend fixiert und 15 Minuten lang festgehalten worden war, hat die Innsbrucker Staatsanwaltschaft nach Vorliegen des Abschlussberichts der Polizei ein Ermittlungsverfahren gegen die Verdächtigen eingeleitet. Ermittelt wird wegen des Verdachts der Freiheitsentziehung und geschlechtlicher Nötigung.
Habe sich um „Scherz“ gehandelt
Die vier mittlerweile suspendierten Mitarbeiter hatten angegeben, dass es sich um einen „Scherz“ gehandelt habe. Die betroffene Mitarbeiterin, die ihre Kollegen anzeigte, war zum Zeitpunkt des Bekanntwerdens des Falles Ende März immer noch nicht arbeitsfähig und in ärztlicher Betreuung.
Übung als Vorwand
Der Vorfall hatte sich bereits am 28. Februar zugetragen. Die langjährige OP-Pflegerin soll von den Männern unter dem Vorwand, sie hätten die Lagerung von Patienten üben wollen, in den OP geholt worden sein. Lagerungen vor Operationen seien schwierig und komplex und würden immer wieder im Team trainiert, hatte Pflegedirektor Stephan Palaver gegenüber Medien angegeben. Allerdings werde das stets von Führungskräften koordiniert und geschehe auf jeden Fall ohne Fixierung.
„Massives Fehlverhalten der Mitarbeiter“
Palaver sprach von einem massiven Fehlverhalten der Mitarbeiter, die zwischen Ende 20 und Anfang 50 Jahre alt sind. Zwei Tage später sei die Leitung über den Vorfall in Kenntnis gesetzt worden, innerhalb von zwei Stunden habe man entschieden, sich von den Beschuldigten zu trennen.
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