„Regelrecht gehäutet“

Übel zugerichteter Schwan in Parndorf notoperiert

Burgenland
11.04.2023 17:00

Tierärztin Claudia Herka, der Leiterin des Tierheims im burgenländischen Parndorf, schwante nichts Gutes, als sie den Vogel zu Gesicht bekam. 

„Eine derart schwerwiegende Verletzung habe ich noch nie gesehen. Dieser Schwan wurde regelrecht gehäutet!“, ist Veterinärmedizinerin Herka schockiert. Die Leiterin des Tierheims in Parndorf schenkt nicht nur ungewollten Hunden und Katzen ein neues Zuhause und pflegt auf der Wildtierpflegestation Igel, Feldhasen, Störche sowie diverse andere Vögel gesund, sondern versorgt seit Kurzem auch einen übel zugerichteten Schwan.

Der verletzte Wildvogel, er heißt „Hansi“, wurde am 1. April beim Wasserkraftwerk im steirischen Altgralla von der Feuerwehr aus dem Wasser gerettet, in der Storchenstation Steiermark erstversorgt, medikamentös behandelt und danach zu Herka überstellt. Schließlich ist sie Expertin für Operationen bei Vögeln.

Auf Messers Schneide
„Als er bei mir ankam, war die Wunde an seinem Hals so groß und tief, dass man sogar seine Halswirbelsäule sowie seine Speise- und Luftröhre sehen konnte. Außerdem fehlte an dieser Stelle nahezu die gesamte Muskulatur. Auch Maden hatten bereits ihre Eier in der Wunde abgelegt. Ich wusste, ich muss operieren, sonst stirbt er“, sagt sie.

Inzwischen gelang es der engagierten Tierärztin in einer zweistündigen Operation unter Vollnarkose, die Wunde des Schwans zu säubern, die Wundränder aufzufrischen und die Haut so gut es ging, zu reponieren, sprich aufzudehnen. Die Hautlappen hat sie danach zusammengenäht und den Hals des Schwans einbandagiert.

Auf dem Weg der Besserung
„Im Idealfall granuliert die Wunde nun aus, sodass sekundär nachgebildetes Gewebe sie vollständig verschließt. Im schlimmeren Fall kommt es zu einer Infektion und der Schwan stirbt. Ich bin aber guter Hoffnung, dass alles gut geht, denn seine Wunde beginnt zu verheilen, auch sein Allgemeinzustand ist gut und er hat einen gesunden Appetit“, erklärt Herka.

Fürsorglich wechselt die Tierärztin, die einen solchen Eingriff übrigens zum ersten Mal durchführte, jeden Tag „Hansis“ Verband. Woher die Fleischwunde stammte, ist ihr ein Rätsel. Einen Hundebiss schließt sie aus: „Es könnte sein, dass ein Mensch dem Schwan diese Verletzung absichtlich zugefügt hat.“

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