Ungefährliches Grollen

Experten rechnen noch mit bis zu 100 Nachbeben

Kärnten
03.04.2023 18:45

Das Grollen aus der Tiefe ist wohl noch nicht zu Ende. Nachbeben liefern wichtige Daten für die Wissenschaft, gravierende Auswirkungen sind aber nicht zu befürchten. 

Palmsonntag, 22.15 Uhr: Viele Kärntner machen sich gerade fürs Bett fertig. Plötzlich klirrendes Geschirr, knarzende Holzbalken und ein tiefes Grollen, das in weiten Teilen des Landes zu spüren und zu hören ist. Seismografen der Erdbebenstationen schlagen aus. Was ist passiert? In neun Kilometer Tiefe unter der Ortschaft Graßdorf bei St. Veit hatte sich ein Erdbeben mit einer Stärke von 3,8 nach der Richterskala ereignet.

Schock für Bevölkerung
Auch am Tag danach sitzt bei einigen der Schock noch immer tief. „Ich habe mich sehr erschrocken. Obwohl wir in einem Haus mit dicken Steinmauern leben, hat plötzlich alles gezittert. Und wenn man an das große Erdbeben in der Türkei und Syrien denkt, bekommt man es mit der Angst zu tun“, erzählt Ruth R., die nur wenige Hundert Meter vom Epizentrum entfernt lebt. Auch für Experten war das Beben am Palmsonntag etwas Besonderes. „Statistisch gesehen, kommt es in Kärnten alle 15 Jahre zu so einem Erdbeben“, erklärt Anton Vogelmann, Seismologe bei Geosphere Austria.

Nachbeben: Interessant, aber ungefährlich
Trotz der Besonderheit seien Beben mit einer Magnitude von 3,8 für österreichische Verhältnisse nicht ungewöhnlich. „Bei so einer Stärke ist aber damit zu rechnen, dass es in den kommenden Tagen bis zu 100 Nachbeben geben kann“, meint Vogelmann: „Die wenigsten davon werden von der Bevölkerung zu spüren sein.“ Und genau diese Nachbeben sind für Wissenschafter interessant. „Damit können wir dann die Bruchflächen auch besser nachverfolgen und unsere Messungen verbessern.“

M. Tratnik / M. Radinger

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