Nachhaltige Mission

So fährt es sich mit einem „Polarstern“

Vorarlberg
04.04.2023 06:25

Elektromobilität ist in aller Munde. Die „Krone“ hat sich im Interview mit Polestar Österreich-Geschäftsführer Thomas Hörmann über die nachhaltige Mission der schwedischen Automarke unterhalten und Wissenswertes über E-Autos erfahren.

Krone: Was unterscheidet den Polestar von anderen E-Autos?
Thomas Hörmann: Als Volvo-Tochter wurde Polestar mit der Mission gegründet, unsere Gesellschaft zu verbessern, indem wir den Wandel zu nachhaltiger Mobilität vorantreiben. Wir haben uns das Ziel gesetzt, bis 2030 ein wirklich klimaneutrales Auto zu entwickeln. Auf dem Weg dahin profitieren auch unsere bestehenden Modelle von den laufenden Verbesserungen hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit, aber auch ihrer Leistung. Den Polestar 2 zum Beispiel zeichnen unter anderem sein skandinavisches Design und seine intuitiven Technologien aus - es war übrigens das erste Auto mit Google an Bord.

Wie schaut es mit den laufenden Kosten aus?
Ein Elektroauto hält die laufenden Kosten von Haus aus niedrig, da das Laden durchschnittlich günstiger ist als das Tanken mit Kraftstoff. Bei einem aktuellen Strompreis von im Schnitt 40 Cent würde eine volle Ladung des Polestar 2 knapp über 30 Euro kosten und eine Reichweite von rund 450 bis 500 Kilometern ermöglichen. Leider sind die Ladetarife in Österreich nicht einheitlich, was es Kunden oft erschwert, die tatsächlichen Kosten abzuschätzen.

Probefahrt mit dem Polestar

Die erste Bekanntschaft mit dem schwedischen Elektroauto habe ich bei Probefahrten im Montafon gemacht, wo generell stark auf E-Mobilität gesetzt wird. Der elegante Elektro-Schlitten hat sich glänzend in die verschneite Bergwelt eingefügt und sich als absolut wintertauglich erwiesen. Anschließend durfte ich den „Polarstern“ im Zuge einer Testwoche noch besser kennenlernen. Bis dato hatte ich mit Elektroautos wenig am Hut, woraus sich eine gewisse Eingewöhnungsphase ergab. Da ich weder Zuhause noch am Arbeitsplatz eine Ladestation habe, musste ich erst einmal recherchieren, wo ich am bequemsten und vor allem schnell das Auto laden kann. Ich war überrascht, wie viele Ladestationen es bereits in Vorarlberg gibt, dennoch scheiterte mein erster Versuch vor einem Lebensmitteldisconter. Beim zweiten Mal sollte es glücken: Ich entdeckte eine Schnellladestation ganz in der Nähe. Glücklicherweise war ein hilfsbereiter Mitmensch mit seinem Tesla vor Ort - er erkannte meine Unbeholfenheit und gab mir einen Crashkurs in Sachen Ladevorgang. Schließlich klappte es: Innerhalb weniger Stunden war die Batterie „voll“ und ich elektrisch auf den Straßen unterwegs. Das Fahrgefühl mit dem Polestar 2 war sehr angenehm und das Auto einfach zu handhaben. Dieses Fahrerlebnis hat mir die Skepsis vor E-Autos weitgehend genommen. Ob ihnen allein die Zukunft gehört, wage ich nicht abzuschätzen. Aber ein Schritt in die richtige Richtung sind sie in jedem Fall!

Wie werden Elektroautos in Österreich gefördert?
In Österreich profitieren Privatkunden aktuell von einer Förderung in Höhe von 5000 Euro. Auch private Ladeinfrastruktur wird gefördert, hier bekommt man 600 Euro für eine Wallbox im Ein- oder Zweifamilienhaus, in einem Mehrparteienhaus sind es sogar 900 Euro. Die Förderung für Geschäftskunden ist mit Ende 2022 leider ausgelaufen, dennoch profitieren sie weiterhin von weitreichenden Steuervorteilen.

Die Batterien werden von Kritikern ja gerne als Nachteil der E-Autos gesehen - wie gehen Sie damit um?
Batterien sind ein wichtiges Thema, das wir ganz transparent angehen. Wir nutzen die neueste Blockchain-Technologie, um die von uns beschafften Risikomineralien wie Kobalt, Lithium und Nickel nachzuverfolgen. Das heißt, wir können eine ethische und transparente Lieferkette sicherstellen, da wir die Herkunft, den Abbau und alle weiteren Stufen nachvollziehen können. Zudem erforschen wir ständig neue Möglichkeiten, um Autobatterien nachhaltiger zu machen, indem wir sie reparieren, generalüberholen oder recyceln. Weiters betreiben wir gemeinsam mit Volvo eigene Zentren, in denen wir Batterien generalüberholen, anstatt sie einfach zu entsorgen.

Wie sicher sind E-Autos?
Hinsichtlich eines Unfalls ist festzuhalten, dass ein Elektroauto generell genauso sicher ist wie ein herkömmlicher Verbrenner. Es besteht keine höhere Gefahr bei einem Brand, denn es ist bei einem Unfall nicht entscheidend, ob eine Hochleistungsbatterie oder Treibstoff an Bord sind, sondern das Material, das in Brand geraten kann. Zudem schaltet sich das Hochvoltsystem durch die Sicherheitssensoren bei einem Unfall automatisch ab.

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