SPÖ-Führungsstreit

Erster hoher Roter aus OÖ bekennt: Ich will Babler

Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler möchte Parteichef werden

(Bild: Zwefo)

Ein oberösterreichischer Landtagsabgeordneter wagt sich in der roten Führungsdebatte aus der Deckung: Mandatar Erich Wahl will Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler als neuen Chef-Sozialdemokraten. Die Landes-SPÖ gibt keine Wahlempfehlung ab.

Das heiße Rennen um den SPÖ-Parteivorsitz nimmt weiter an Fahrt auf. Die nächste Etappe spielt sich in Oberösterreich ab. Landtagsabgeordneter Erich Wahl bekennt als erster roter Spitzenfunktionär des Bundeslandes: „Ich unterstütze Andreas Babler!“ Bisher traute sich kaum ein Parteigrande, öffentlich zur Wahl von Babler aufzurufen. Schließlich tritt der Traiskirchener Bürgermeister gegen das „Partei-Establishment“ an.

SP-Landtagsabgeordneter Erich Wahl deklariert sich in der roten Vorsitzfrage

(Bild: Einöder Horst)

Mandatar kritisiert Parteiführung
„Andi Babler kennt die Bedürfnisse der Menschen und weiß, was sie brauchen“, begründet Wahl gegenüber der „Krone“ seinen Vorstoß. Sein Wunsch-Kandidat habe reale Chancen, es sei ein offener Dreikampf mit Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil. An der aktuellen Parteiführung lässt der Landtagsabgeordnete kein gutes Haar: „Ich vermisse derzeit die Führungskompetenz, um eine so große Bewegung zu leiten.“ Sorge vor negativen Konsequenzen wegen seiner Aussagen hat Wahl nicht: „In einer demokratischen Partei muss es möglich sein, die eigene Meinung zu sagen.“

Keine Wahlempfehlung aus OÖ
Das ist auch die Linie der Landes-SPÖ, sagt Parteimanager Florian Koppler: „Wir werden keine Wahlempfehlung abgeben. Unsere Mitglieder sind mündig genug, sich selbst eine Meinung zu bilden. Wichtig ist, dass sich am Ende alle in die Augen schauen können.“ Koppler erwartet, dass sich im Führungsstreit nach und nach auch Bürgermeister öffentlich deklarieren werden. Ein weiterer bekannter Funktionär hat das schon getan: Mauthausens Ortschef Thomas Punkenhofer, ein ehemaliger SPÖ–Landtagsabgeordneter, lässt in sozialen Netzwerken wissen: „Andi (Babler) kann’s, ich bin für ihn.“